Menschenrechtler werfen Assad-Regime systematische Folter vor

Grausame Methoden

Das syrische Regime unter Präsident Baschar al-Assad wird mit neuen schweren Anschuldigungen konfrontiert: Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" wirft der Regierung systematische Folter und Misshandlung von Zivilisten vor. Die Menschenrechtler fordern den UN-Sicherheitsrat auf, die Verbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu bringen.

 (DR)

"Human Rights Watch" nennt die genaue Lage von 27 Gefangenenlagern, in denen der syrische Geheimdienst offenbar Menschen auf grausame Weise misshandelt. Der 81-seitige Bericht stützt sich auf mehr als 200 Befragungen ehemaliger Häftlinge. "Die Geheimdienste betreiben einen Archipel von Folterzentren, die über das ganze Land verteilt sind", erklärte Ole Solvang von "Human Rights Watch".



Zu den grausamen Methoden gehörten brutales Prügeln der Gefangenen mit Stöcken und Kabel. Die Inhaftierten, darunter auch Kinder, müssten auch über einen langen Zeitraum in schmerzhaften Haltungen sitzen oder stehen. "Indem wir die Orte, die Foltermethoden und die Täter benennen, wollen wir den Verantwortlichen klar machen, dass sie sich für diese schrecklichen Verbrechen verantworten werden müssen", erklärte Solvang.



In Syrien sind seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor 16 Monaten bislang mindestens 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Der Syrien-Konflikt verschärfte auch die Spannungen in der Region. Präsident Assad bedauerte unterdessen den Abschuss einer türkischen Militärmaschine durch die syrische Armee. Syrien habe erst nach dem Abschuss des ausländischen Aufklärungsflugzeugs am 22. Juni festgestellt, dass die Maschine der Türkei gehöre. Assad sagte der türkischen Zeitung "Cumhuriyet", er werde alles tun, um die verstärken Spannungen zwischen den Nachbarländern nicht zu einem offenen Krieg werden zu lassen.