Die zweite Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt nach Kevelaer

"Ich glaub an Dich"

"Ich glaub an Dich!" Unter diesem Motto hat das Bistum Münster zur zweiten Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt nach Kevelaer eingeladen. Tausende Jungen und Mädchen aus acht Bistümern folgten auch diesmal dem Ruf.

Autor/in:
Michael Borgers
Auch Kardinal Meisner trifft die Ministranten in Rom / © Boecker
Auch Kardinal Meisner trifft die Ministranten in Rom / © Boecker

Die Messdiener aus dem Bistum Hildesheim hatten es am weitesten. Sie waren schon am Freitag aufgebrochen. Gemeinsam im Bus, rund 350 Kilometer bis nach Xanten, wo sie in einer Schule eine Nacht in Schlafsack auf der Isomatte verbrachten. Am Samstagmorgen gleich wieder in den Bus. Nur kurz. Die letzten sieben Kilometer dann zu Fuß nach Kevelaver, hier das Zusammentreffen mit den Pilgern aus sieben anderen Bistümern. Auch in diesem Jahr waren es wieder rund 10.000.



So wie 2009, also die erste Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt nach Kevelaer stattfand. Von der größten katholischen Jugendveranstaltung in Deutschland seit dem Weltjugendtag in Köln 2005 war die Rede. Papst Benedikt XVI. überbrachte damals per Telegramm seine Grüße, der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner predigte beim Abschlussgottesdienst. Und sprach vom Beispiel Marias für den Alltag eines Ministranten.



370 Jahre Marienwallfahrtsort

Vor genau 370 Jahren begann wurde die fast 30.000-Einwohner-Stadt am Niederrhein zum Marienwallfahrtsort: 1641, mitten im 30-jährigen Krieg, wollen ein Kaufmann und seine Frau dort von Gott den Auftrag erhalten haben, eine Kapelle zu bauen, in der ein Gnadenbild der Muttergottes Platz fand.



Er hielt sein Versprechen ein und baute trotz widrigen Zeiten einen Bildstock in der Gestalt, wie ihn Mechel gesehen hatte, an dieselbe Stelle, an der er die Stimme vernahm. Am Sonntag den 1. Juni 1642, stellte der damalige Kevelaerer Ortspfarrer das Andachtsbildchen in den Bildstock.



Abschlussgottesdienst mit Bischof Genn

Bis heute kamen zig Millionen Gläubige, heute sind es rund 800.000 Jahr für Jahr. "Danke für euren Dienst, ihr seid nicht "Mini", ihr seid "Maxi"!", rief Bischof Bode den Messdienerinnen und Messdienern bei der Abschlussmesse am Samstag in strömendem Regen zu. Wenn das Wasser ein Zeichen des Heiligen Geistes sei, dann habe man diesem Tag reichlich davon, scherzte der Bischof. Gott biete allen seine Treue und Zuwendung an. Auch Bischof Genn zeigte sich erfreut über die große Zahl der Teilnehmer: "Ihr macht sichtbar, dass Kirche jung und lebendig bleibt." Es lohne sich, Christ zu sein und als Messdiener in den Gemeinden mitzuwirken.



Begonnen hatte das größte Messdienertreffen nördlich der Alpen mit einer Stern-Prozession von umliegenden Orten aus nach Kevelaer. Neben Gesprächsrunden und Workshops gab es bei dem Treffen Musik und "Chill"-Angebote zur Entspannung. Weiter standen Werkstattbesuche bei einem Goldschmied und einem Orgelbauer, Spontantheater und ein Musical auf dem Programm. Für die Verpflegung hatten die Veranstalter mit 6,5 Tonnen Nudeln und 1,8 Tonnen Hackfleischsoße gesorgt.