Premiere beim Eucharistischen Weltkongress in Dublin

Im Zeichen der Ökumene

Gut ein Jahr vor dem deutschen Eucharistischen Kongress in Köln hat in Dublin die globale Variante begonnen: Es ist der 50. Eucharistische Weltkongress. Das erste Mal in seiner Geschichte widmet das Treffen einen gesamten Tag der Einheit der christlichen Kirchen.

 (DR)

Der 50. Eucharistische Weltkongress in Dublin hat am Montag seine inhaltliche Arbeit aufgenommen. Unter anderen soll der Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, der aus Dublin stammende Bischof Brian Farell, über "Das Zweite Vatikanische Konzil und Ökumene heute" sprechen. Vorgesehen ist weiter ein Referat des Priors der ökumenischen Bruderschaft von Taize, Frere Alois. Den Hauptvortrag hält am frühen Abend der anglikanische Erzbischof der Church of Ireland, Michael Jackson.

Während der Eröffnungszeremonie am Sonntag war ein "Stein der Heilung" enthüllt worden. Das Monument ist Missbrauchsopfern der katholischen Kirche gewidmet und soll nach dem Kongress dauerhaft in Dublin aufgestellt werden. Während der Auftaktveranstaltung demonstrierten rund 50 Missbrauchsopfer vor dem Kongressgebäude. Sie forderten den Rücktritt des irischen Primas Kardinal Sean Brady. Unterdessen blieben die Teilnehmerzahlen am Sonntag hinter den Erwartungen der Organisatoren zurück. Medienberichten zufolge wohnten 12.000 Personen der Eröffnung bei; die Veranstalter hatten mit 20.000 gerechnet.

Das Motto des Jubiläumstreffens lautet "Die Eucharistie: Gemeinschaft mit Christus und untereinander". Angemeldet haben sich bislang rund 22.500 Personen, darunter 7.000 Pilger aus 102 Ländern. Die Organisatoren rechnen allerdings mit täglich 10.000 bis 12.000 Teilnehmern zu den Veranstaltungen des Kongresses. Die Deutsche Bischofskonferenz ist durch den Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann vertreten.

Zum Abschlussgottesdienst im Croke Park Stadium, das mehr als 80.000 Zuschauer fasst, haben sich hochrangige Gäste angesagt, darunter Irlands Staatspräsident Michael Higgins. Zelebriert wird der Gottesdienst von Kurienkardinal Marc Ouellet. Der kanadische Präfekt der Bischofskongregation ist Papstdelegat beim Weltkongress in Dublin.

Vor mehr als 130 Jahren die Premiere  
Eucharistische Kongresse zählen neben den Weltjugendtagen zu den größten Veranstaltungen der katholischen Kirche. Ziel dieser internationalen Kundgebung ist es, die Bedeutung der Eucharistie wieder stärker ins Bewusstsein der Gläubigen zu rufen und die Verehrung der Eucharistie weltweit zu fördern und zu vertiefen. Papst Benedikt XVI. hebt immer wieder hervor, dass zwischen eucharistischer Frömmigkeit und karitativem Wirken ein untrennbarer Zusammenhang bestehe.

Am letzten Treffen dieser Art im kanadischen Quebec nahmen 2008 etwa 200.000 Menschen teil. Im Mittelpunkt Eucharistischer Kongresse stehen das Sakrament der Heiligen Kommunion und die Verehrung der eucharistischen Gaben von Leib und Blut Christi. Ihr geistiger Vater ist der französische Priester und Heilige Peter Julian Eymard (1811-1868). 1881 veranstaltete die Französin Emilie Tamisier (1834-1910) in Lille den Ersten Eucharistischen Weltkongress.

Der erste nationale Eucharistische Kongress fand 1891 in Italien, in Neapel, statt. In Deutschland gibt es keine Tradition nationaler Eucharistischer Kongresse; 2013 soll es in Köln erstmals eine solche Veranstaltung geben. Austragungsort eucharistischer Weltkongresse war Deutschland bislang zweimal: 1909 in Köln und 1960 in München.