Europäische und afrikanische Bischofskonferenzen beraten Zusammenarbeit

Von einander lernen

In Rom treffen in dieser Woche Bischöfe aus Europa und Afrika. Mit dabei sind auch Vertreter von Hilfswerken. missio-Afrika-Referent Matthias Vogt über Inhalte und Ziele des Kongresses.

 (DR)

domradio.de: Die Rede ist da von mehr pastoraler Zusammenarbeit zwischen den europäischen und afrikanischen Kirchen. Das klingt erst mal abstrakt. Soll es da um einzelne Projekte gehen oder wie ist das gemeint?

Vogt: Es wird nicht um einzelne Projekte oder Partnerschaften gehen, denn es treffen sich Vertreter der Bischofskonferenzen, also auch schon von recht abstrakten Konstrukten, die für die weitergehende Koordination der Arbeit zuständig sind. An einem Tag wird aber tatsächlich darüber nachgedacht, wie konkrete Beziehungen zwischen Afrika und Europa hergestellt werden sollen auf Ebene der Pfarreien, Diözesen und Verbänden; wie man Kontakte zwischen christlichen Familien auf beiden Kontinenten herstellen kann.



domradio.de: Was kann denn die Kirche in Europa von den afrikanischen Kirchen und möglichen Aufbrüchen dort lernen?

Vogt: In Afrika gibt es eine Reihe neuer pastoraler Ansätze, vor allem in den Bereichen, wo es nicht viele Priester gibt. Wir hören in Europa zwar immer, Afrika hätte sehr viele Berufungen - was zum Teil auch stimmt. Dennoch ist das Verhältnis von Katholiken zu Priestern in Afrika immer noch in den meisten Ländern deutlich schlechter als bei uns in Europa - und bei uns in Deutschland. So dass es in Afrika schon Modelle gibt mit Katechisten, kleinen christlichen Gemeinschaften, mit Bibelteilen, die zeigen, wie man Gemeinde lebendig gestalten kann. Und da können wir sicherlich auch in Europa von lernen.  



Das Gespräch führte Uta Vorbrodt - hören Sie es hier in voller Länge nach.