Erzbischof Robert Zollitsch betont Wert der Familie

"Kinder als Armutsrisiko ein Skandal"

Erziehung ist nach Ansicht von Erzbischof Robert Zollitsch "Wert-Arbeit" für die Zukunft der Gesellschaft. Weder Kindergarten noch Schule könnten diese Grundaufgabe der Familie ersetzen, betonte er in Freiburg zum Familiensonntag der katholischen Kirche.

 (DR)

Zollitsch ist Freiburger Erzbischof und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Im "nach wie vor reichen Deutschland" sei es ein Skandal, wenn Familien vielerlei Benachteiligungen hinnehmen müssten und "Kinder für manche Eltern nahezu ein Armutsrisiko" darstellten.



Der Familiensonntag 2012 steht unter dem Leitwort "Ehe und Familie - Liebe miteinander leben". Aus diesem Anlass warnte vor wenigen Tagen der katholische Familienbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst vor "Relativierungen des christlichen Ehe- und Familienbildes". Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft entscheide sich besonders an der Frage der Familie, so der Bischof von Limburg.



Warnung vor dem "großen Einfluss der Medien"

In einer am Sonntag vom Erzbistum Freiburg veröffentlichten Erklärung Zollitschs heißt es: "Wir brauchen eine familienfreundliche und Familien fördernde Gesellschaft, die Rahmenbedingungen schafft, in denen die Familien ihre Aufgaben wahrnehmen können." In einer immer unübersichtlicheren Welt dürften Kinder und Jugendliche nicht sich selbst oder dem "großen Einfluss der Medien" überlassen werden. Sie bräuchten vor allem ein "verlässliches Netz tragender menschlicher Beziehung und von Werten geprägter Erziehung".



Zollitsch verweist auf eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen zur vorbeugenden Rolle von

Religion: "Je höher in einer Region der Anteil der Jugendlichen ist, die in einem von christlichen Normen und Werten geprägten sozialen Netzwerk aufwachsen, umso niedriger fällt die Jugendgewalt aus."