Konferenz der Flughafenseelsorger in Hannover

"Wir geben den Raum zum Weinen"

In Hannover kommen zurzeit die evangelischen und katholischen Flughafenseelsorger zu ihrer jährlichen bundesweiten Konferenz zusammen. Im Interview mit domradio.de spricht die evangelische Flughafenseelsorgerin Gabriele Pache über die Suche nach der Lösung im Notfall.

 (DR)

So gehe es im Fall einer plötzlichen Erkrankung darum, in Zusammenarbeit mit Ärzten und Feuerwehr den Menschen zu helfen. Dabei sei es die größte Aufgabe, den "ganzen Menschen zu sehen", so Pache, die seit fünf Jahren am Großflughafen München arbeitet.



"Es müssen Lösungen her - und dabei muss die Seele geschützt werden. Wir geben dann einfach Raum zum Weinen, Zuhören oder Kerze anzünden."



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Flughafenseelsorger wünschen sich sensiblen Umgang bei Notfällen

Der hannoversche Pastor Ulrich Krämer wünscht sich von den Fluglinien einen sensiblen Umgang bei persönlichen Notfällen. So müssten etwa bei Todesfällen während eines Fluges rasch die Personalien von Fluggästen zur Verfügung stehen, damit Seelsorger sich um die Angehörigen kümmern könnten.



Erst vor wenigen Tagen sei er am frühen Morgen gerufen worden, nachdem eine Frau während eines Fluges neben ihrer Tochter sitzend gestorben sei, berichtete Krämer. In solchen Fällen steuere das Flugzeug sofort den nächsten Flughafen an und informiere aus der Luft das Bodenpersonal. Seelsorger kümmern sich um die Hinterbliebenen. Dabei komme es immer wieder zu Kommunikationsproblemen mit dem Personal. "Es hat sich aber schon viel verbessert, weil wir persönliches Vertrauen aufgebaut haben", betonte Krämer.



Eine wichtige Funktion hätten die Seelsorger auch bei Abschiebungen. Allein schon ihre Anwesenheit sorge dafür, dass es zu keiner Eskalation komme. Auch die Polizisten reagierten dann zurückhaltender. "Zum Teil fliegen die Seelsorger mit", sagte Krämer. Sie vermieden es aber, sich in diesem Konflikt auf eine Seite zu schlagen. In Deutschland sind Seelsorger an elf Flughäfen tätig.