Caritas International unterstützt Opfer in asiatischen Flutgebieten

Flucht vor der Flut in Bangkok

Die Hochwassersituation in der thailändischen Hauptstadt Bangkok spitzt sich zu. Der Journalist Wolfgang Rollik ist Mitglied der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Bangkok. Er berichtet im domradio.de-Interview, dass viele Bewohner die Stadt verlassen. Auch er selbst hat sein Haus verbarrikadiert und sucht in einem Hotelressort Zuflucht.

 (DR)

"Urlaub kann ich das hier nicht nennen", betonte Rollik am Donnerstag gegenüber domradio.de. In In Bangkok zu bleiben, sei keine Option gewesen. "Wenn das Haus erst einmal unter Wasser ist, dann kann man wirklich nichts mehr machen, dann wird Strom und Wasser abgestellt und dann ist man völlig hilflos". Das thailändische Krisenzentrum schätzte die Zahl der Betroffenen in Bangkok auf rund 30.000 Menschen. Die Stimmung in der Zwölf-Millionen-Einwohner-Metropole wird als angespannt beschrieben.



Caritas warnt vor Anstieg des Mekong

Caritas International unterstützt in den Flutgebieten die Hilfsmaßnahmen der nationalen Caritas-Organisationen. Während in den Metropolen wie Bangkok der staatliche Katastrophenschutz zuständig ist und die Stadt vor den Fluten zu schützen versucht, seien die Menschen in der Provinz oftmals auf sich allein gestellt.

Der Schwerpunkt der Nothilfe von Caritas international liegt daher in den ländlichen Regionen. Die katholische Hilfsorganisation ruft zu Spenden für Flutopfer in Kambodscha, Laos und Vietnam auf. Das Schlimmste könne hier noch bevorstehen, wenn der Pegel des Mekong, des größten Flusses der Region weiter ansteigen könnte, warnt Caritas International.



Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise für Großraum Bangkok

Die Thailändische Regierung rief unterdessen die Einwohner im Norden der Stadt zur Flucht auf. Regierungschefin Yingluck Shinawatra sprach von einer kritischen Lage. Es müsse mehr Wasser durch die Stadtkanäle geleitet werden, um den Druck auf Schutzwälle im Norden der Stadt zu verringern. Tausende Gäste und Touristen haben mittlerweile ihre Hotelzimmer storniert. Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die Region verschärft. Von nicht erforderlichen reisen in den Großraum Bangkok werde dringend abgeraten, hieß es auf der Internetseite des Amtes.



Seit Wochen kämpft Thailand mit den Wassermassen. In der Hauptstadt Bangkok wird die Lage immer prekärer. Die Randgebiete und ein alter Flughafen sind bereits überschwemmt. Der Höhepunkt der Flut wird am Wochenende erwartet.