Südostasiens Kampf mit der Flut

Hunderttausende sind betroffen

Wochenlange Regenfälle haben in Südostasien die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten ausgelöst. Hunderte Menschen sind schon gestorben oder haben ihre Häuser verloren, berichtet im domradio.de-Interview Christina Warning, die für die Welthungerhilfe vor Ort ist.

 (DR)

Die Welthungerhilfe unterstützt die Opfer der Überflutungen in Kambodscha. Besonders die Bewohner in den Regionen entlang des Mekong, einem der längsten Flüsse der Welt, leiden unter den starken Regenfällen der letzten Wochen. In Südostasien sind insgesamt mehr als 6 Millionen Menschen von Regenfällen und einer Reihe von Taifunen betroffen. In Thailand, wo die Behörden die Zahl der Todesopfer bislang mit 269 bezifferten, Kambodscha, Laos und Vietnam sind knapp 1,5 Millionen Hektar Reisflächen vernichtet und viele Dörfer mussten evakuiert werden.



Nach schweren Unwettern in Thailand versuchen die Behörden nun in der Hauptstadt Bangkok eine Flutkatastrophe zu verhindern. 700 000 Sandsäcke würden benötigt, um die Bevölkerung vor Überschwemmungen zu schützen, sagte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra nach Angaben der Zeitung "Bangkok Post". Betroffen seien vor allem Viertel im Norden und Osten der Millionenstadt. Weiter heißt es, vorsorglich seien bereits 80 Evakuierungszentren für insgesamt bis zu 10 000 Menschen eingerichtet worden.



Die Welthungerhilfe konzentriert ihre Hilfe auf Kambodscha. Dort gibt es bisher 206 Tote und 32.000 Familien, die ihre Häuser verlassen mussten. Mehr als 270.000 Familien sind von den Fluten betroffen. Etwa 150.000 Hektar Reisflächen sind von den Wassermassen zerstört worden.



Es fehlt an Mitteln für den Wiederaufbau

In der Provinz Stung Treng, im Norden des Landes, wird sich die Welthungerhilfe in einer Reihe von Dörfern um die Familien kümmern, deren Häuser und Felder zerstört worden und deren Tiere ertrunken sind. Die Regierung hat die Notversorgung der Betroffenen übernommen, aber es fehlt an Mitteln für den Wiederaufbau. Sobald das Wasser abgeflossen ist, sollen Häuser aufgebaut und Saatgut verteilt werden, damit die Menschen ihre Felder bald wieder bebauen können.



Die Welthungerhilfe arbeitet seit Anfang des Jahres in der Region. Mit einer Reihe von Maßnahmen wie Beratung für neue landwirtschaftliche Anbaumethoden sowie die Förderung von Selbsthilfegruppen für Bauern sollen die Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden.