Katholische Kirche in Skandinavien wächst

Gegen den Trend

Die katholische Kirche in den nordischen Ländern wächst. Gründe für diesen gegenläufigen Trend zum Rest Europas seien Einwanderung, steigende Flüchtlingszahlen, Übertritte sowie eine hohe Zahl an Taufen, teilten die skandinavischen Bischöfe am Mittwoch bei ihrer Vollversammlung in Paderborn mit.

 (DR)

Nach vorsichtigen Schätzungen gebe es derzeit in den sieben Diözesen Dänemarks, Schwedens, Finnlands, Norwegens und Islands rund 430.000 Katholiken. Das Durchschnittsalter sei niedrig. Allein in den Prälaturen Trondheim und Tromsö habe sich die Katholikenzahl in den vergangenen Jahren verdoppelt.



In den meisten Diözesen fehlen nach Angaben der Bischöfe Gotteshäuser und Versammlungsräume. Auch gebe es fast überall einen Mangel an Seelsorgern, vor allem für Litauer, Spanischsprachige und Katholiken ostkirchlicher Riten.



Mehr Pilger

Weiter berichtete die Nordische Bischofskonferenz, zuletzt seien in vielen Teilen Skandinaviens alte Pilgerfahrten wiederbelebt worden. Trondheim in Norwegen oder das schwedische Vadstena etwa hätten jüngst mehr Pilger empfangen als jemals sonst seit der Reformation im 16. Jahrhundert. Auch seien zahlreiche Klöster neu gegründet und untergegangene Traditionen wieder mit Leben gefüllt worden. Bedeutend seien die Klöster auch für die ökumenische Zusammenarbeit.



Die Nordische Bischofskonferenz tagte bis Mittwoch in Paderborn am Sitz des Bonifatiuswerks, dem Diasporahilfswerk der deutschen Katholiken. Zur Frühjahrsvollversammlung im März 2012 in Kopenhagen wird den Angaben zufolge der vatikanische Ökumeneminister Kardinal Kurt Koch erwartet. Führende lutherische Bischöfe aus den nordischen Ländern wollen mit der Konferenz zusammentreffen.