Internationaler Tag der humanitären Hilfe

Ob Dadaab oder Lampedusa

Weltweit sind täglich Menschen für Hilfsbedürftige im Einsatz. Auf ihren Einsatz soll der Internationale Tag der humanitären Hilfe den Blick lenken. CARE-Sprecherin Sabine Wilke betont im domradio.de-Interview besonders das Engagement ehrenamtlicher Helfer.

 (DR)

Von den etwa 12.000 Care-Mitarbeitern weltweit seien über 95 Prozent lokale Kräfte, so Wilke in dem Gespräch am Freitag, dem 19. August, dem Internationalen Tages der humanitären Hilfe. Wilke ist zurzeit selber in dem Flüchtlingslager Dadaab in Kenia und erlebt hier Hilfe am Rande des Möglichen. Das Lager sei "an den Rand seiner Aufnahmekapazität gelangt", so Wilke. Als Helfer vor Ort brauche man "einen Tunnelblick, um seine Aufgaben erledigen zu können".



Mit dem Internationalen Tag wollen die Vereinten Nationen "die humanitären Helfer ehren und das öffentliche Verständnis für humanitäre Arbeit weltweit stärken". Erstmals wurde der Tag 2009 ausgerufen. Das Datum, der 19. August, geht auf einen Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad im Jahr 2003 zurück, bei dem 22 Menschen starben.



EU-Kommission würdigt Einsatz humanitärer Helfer

Auch die zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva würdigte am Freitag den Einsatz von Helfern überall auf der Welt. Der Welttag sei ein Tag des Gedenkens und der Trauer, sagte Georgieva mit Blick auf die im Einsatz ums Leben gekommenen Helfer. Nach Angaben der EU-Kommission sterben jedes Jahr rund 100 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen bei ihren Einsätzen; die Zahl habe sich im letzten Jahrzehnt verdreifacht. Der Tag sei daher auch ein Zeichen der Entschlossenheit, trotz der Gefahren weiterhin denjenigen zu helfen, die diese Hilfe am meisten brauchten.



Attacken gegen humanitäre Helfer gab es nach Angaben der EU-Kommission zuletzt in Pakistan, Afghanistan, der sudanesischen Darfur-Region und im Jemen. 2010 seien 69 Helfer getötet worden 86 wurden verletzt. 87 seien entführt worden. Die EU werde sich auch weiter dafür einsetzen, dass die Grundsätze der humanitären Hilfe weltweit eingehalten würden.



Die EU-Kommission erinnerte daran, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten der größte Geber humanitärer Hilfe in der Welt sei.  Seit Jahresbeginn seien 37 Prozent aller Mittel für humanitäre Hilfe von ihnen bereitgestellt worden. Die Arbeit humanitärer Hilfsorganisationen sei 2010 von der EU-Kommission mit 1,115 Milliarden Euro unterstützt worden. Dadurch habe rund 151 Millionen Bedürftigen in 80 Ländern geholfen werden können.