Hunderttausende kommen zur Eröffnung des Weltjugendtags in Madrid

Aufruf zur Mission

Mit einer Messe im Zentrum Madrids hat der Weltjugendtag begonnen. An der Feier nahmen bis zu eine Million Menschen teil (die schönsten Bilder in der Galerie). Madrids Kardinal Rouco Varela rief die Jugendlichen zur Mission unter ihren Altersgenossen auf.

 (DR)

Varela hob die besonderen Lebensumstände der jungen Generation hervor, die durch Globalisierung, mediale Vernetzung und die Wirtschaftskrise geprägt sei. Im Mittelpunkt des Eröffnungsgottesdienstes stand die Gestalt Johannes Pauls II. (1978-2005), der die seit 1985 stattfindenden Treffen ins Leben gerufen hatte. Der Schlüssel zu seinem Leben sei "nichts anderes als die flammende Liebe zu Jesus Christus", sagte Rouco Varela. Zugleich erinnerte er an den Appell Johannes Pauls II. beim Weltjugendtag 1989 in Santiago de Compostela: "Habt keine Angst, Heilige zu sein!" Während des Gottesdienstes wurde eine Blutreliquie Johannes Pauls II. gezeigt. Der polnische Papst war am vergangenen 1. Mai seliggesprochen worden.



Die heutige "Generation Benedikt" sei nicht die gleiche wie zu Zeiten Johannes Pauls II., sagte Rouco Varela unter Verweis auf Globalisierung und eine neue wirtschaftliche Unsicherheit. Vor allem seien ihre "existenziellen Wurzeln geschwächt durch einen um sich greifenden spirituellen und moralischen Relativismus". Viele fänden nicht einmal mehr Halt in der eigenen Familie.



Klare Botschaft

Der Präsident des vatikanischen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko, betonte in einem Grußwort, vom Weltjugendtag müsse die klare Botschaft ausgehen, dass der Glaube auch in einer Welt möglich sei, die Gott ablehne und so lebe, als gebe es ihn nicht. "Der Glaube ist ein entscheidender Faktor im Leben jedes Menschen", betonte Rylko.



An der Messe nahmen mehr als 800 Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle sowie 8.000 katholische Priester aus aller Welt teil. Von dem Platz aus wurde das Geschehen auch in die umliegenden Straßen übertragen. Nach Angaben der Organisatoren sicherten 220 Polizisten und 350 Sanitäter das die Veranstaltung.



Nach der Kommunion segnete der Kardinal die in den Pilgerrucksäcken enthaltenen Medaillen, auf denen die Schutzheilige Madrids, die Jungfrau Almudena, abgebildet ist. Symbolisch überreichte er fünf Teilnehmern persönlich eine Heiligenmedaille.



Zu dem Weltjugendtag unter dem Motto "In Christus verwurzelt und auf ihn gegründet, fest im Glauben" haben sich nach Kirchenangaben 440.000 Teilnehmer aus aller Welt angemeldet; aus Deutschland sind 16.500 Jugendliche angereist. Zum Abschlussgottesdienst am Sonntag werden bis zu eine Millionen Besucher erwartet.