Kölner Jugendliche in Barcelona eingetroffen

Jetzt geht es los

Der Countdown läuft: Am Dienstag beginnt in Madrid der Weltjugendtag. Die Kölner Jugendlichen verbringen bis dahin die "Tage der Begegnung" in Barcelona. Mit dabei: die domradio.de-Blogger. Erste Bilder und Videos hier!

Autor/in:
Manuel Meyer
 (DR)

In Barcelona verbringen die Jugendlichen einige Tage mit Sightseeing, Konzerten, Gottesdiensten, einer Vigil mit Joachim Kardinal Meisner und ganz viel Zeit, um Land und Leute kennenzulernen.



In Madrid laufen die letzten Vorbereitungen

Die Organisationszentrale läuft auf Hochtouren, in dem Großraumbüro in der Nähe der Messehallen herrscht Hektik. 250 Personen telefonieren, reden, tippen wild auf ihren Laptops. Es soll nichts schief gehen, wenn Papst Benedikt XVI. am Donnerstag zu den mehreren Hunderttausend Teilnehmern stößt, um mit ihnen vier Tage lang ein Glaubensfest zu feiern. Schon so gut wie fertig ragen auf dem Cibeles-Platz in der Innenstadt und draußen auf dem Militärflughafen "Cuatro Vientos" die Großbühnen gen Himmel. Hier wird der der Papst den Schlussgottesdienst feiern. Bis zu 1,5 Millionen Menschen werden dazu erwartet.



"Eigentlich sind die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen, aber irgendwie bleiben immer noch Tausend Dinge zu erledigen", sagt WJT-Geschäftsführer Yago de la Cierva. Die Licht- und Tonanlagen sowie die Großbildschirme sind noch aufzubauen, ebenso wollen Hunderttausende von Stühlen, Tausende von Toilettenhäuschen und Absperrungen installiert sein.



16.500 Jugendliche aus Deutschland

Die 420.000 angemeldeten Gäste - 16.500 kommen aus Deutschland - haben bereits ihre Unterkunft in einer Familie, Pfarrgemeinde oder Schule zugeteilt bekommen. Die Verpflegung ist ebenfalls geklärt:  Madrids Gaststätten werden mehr als acht Millionen Pilgermahlzeiten zu Sonderkondition ausgeben. Bis Samstag sollen auch 200 futuristische, wie kleine Segelschiffe wirkende Beichtstühle im Retiro-Stadtpark stehen.



Mitten in der Planungszentrale sitzt Javier Gonzalez Gallarza. Der 29-jährige Wirtschaftsexperte aus Valencia hat in seinem Urlaub die Koordination der freiwilligen Helfer übernommen und nun am meisten zu tun. 6.000 Freiwillige aus dem Ausland sind schon da und haben in den Messehallen Quartier genommen. Madrids Erzbischof Antonio Maria Rouco Varela hat sie persönlich begrüßt. Doch insgesamt sind es 28.000, die Javier und sein Team in Gruppen und Aufgaben einteilen müssen.



Allein bei den Hauptveranstaltungen mit dem Papst sind 25.000 Helfer im Einsatz. "Sie müssen als Ordnungspersonal eingewiesen und mit 10.000 Sicherheitskräften der Polizei koordiniert werden", erklärt Javier. Nicht weniger herausfordernd ist die Organisation der Mitarbeiter, die Wasserflaschen an die Weltjugendtagsgäste verteilen sollen. "Viele kommen aus kühleren Regionen wie Deutschland oder Polen und sind die heißen Sommertemperaturen von Madrid nicht gewohnt", fürchtet der Planungschef.



Unterdessen hat sich Gonzalo Zulueta darum zu kümmern, dass Pilger, Journalisten und Bischöfe immer da hinkommen, wo sie hinsollen. Für VIP-Gäste, hohe Geistliche und Medienvertreter stehen Hunderte von Bussen bereit; die breite Masse geht zu Fuß oder nutzt öffentliche Verkehrsmittel - wenn sie denn fahren. Wenige Tage vor dem WJT-Beginn hat die Madrider Metro einen Streik angekündigt. Erst habe die U-Bahn den Sommerfahrplan auf den Wintertakt umgestellt, um das Fahrgastaufkommen zu bewältigen, sagt Zulueta - "und dann kommt das". Die Nerven liegen blank, auch wenn sich eine Einigung mit den Gewerkschaften abzeichnet. Immerhin wurden schon landesweite Flughafenstreiks wieder abgesagt.



Angekündigte Kundgebungen

Mehr Sorge bereiten den Organisatoren ein paar angekündigte Kundgebungen. Eine Reihe unterschiedlicher Gruppen will trotz behördlichen Verbots gegen staatliche Ausgaben für den Papstbesuch protestieren. Die Stimmung dafür ist da: Spanien steckt in der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent, wochenlang machten Jugendliche mit wilden Camps in Madrids Innenstadt auf ihre Forderungen aufmerksam. WJT-Geschäftsführer Yago de la Cierva wird nicht müde zu erklären, dass sich das Treffen durch Teilnehmergebühren und Sponsoren praktisch selbst finanziere. Viele interessiert das nicht.



Unterdessen füllt sich das Zentrum allmählich mit Weltjugendtagsgästen. Auf der historischen Plaza Mayor musizieren kolumbianische Pilger, junge Pilger aus Kalifornien ziehen frohgemut zur Almudena-Kathedrale. Javier Gonzalez Gallarza, der junge Organisator, ist sich sicher: "Es wird ein gelungenes Fest werden."