Die Hilfe der Malteser im Norden Kenias

Reis, Bohnen und Öl für einen Monat

Mit einem ersten Hilfskonvoi haben die Malteser Grundnahrungsmittel für rund 17.000 Menschen in die Region Marsabit im Norden Kenias gebracht. "Hier hat es schon sehr lange nicht mehr geregnet", berichtet im domradio.de-Interview Nothilfe-Koordinatorin Ute Kirch.

 (DR)

In Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern der Diözese Marsabit verteilten die Malteser die Hilfsgüter in vier Dörfern über die dortigen Gesundheitszentren. "Die Menschen hier leben traditionell von der Viehzucht, doch die Weidegründe sind ausgetrocknet, ihr Vieh stirbt, sie haben keine Nahrungsmittel mehr, die Vorräte sind aufgebraucht. Jetzt kommen die Bewohner in die Gesundheitszentren nach Segel, Kargi, Laisamis und Sakardala, um sich hier registrieren zu lassen", so Kirch weiter.



"Jede Familie erhält von uns zunächst 12 Kilogramm Reis, 6 Kilogramm Bohnen und 2 Liter Öl - das ist die Ration für einen Monat". Weitere Verteilungen für die nächsten Wochen und Monate sind in Vorbereitung. Da Kinder, schwangere Frauen und alte Menschen besonders geschwächt und anfällig sind, erhalten sie außerdem proteinreiche Zusatznahrung und. Eisenpräparate.



Hohe Spendenbereitschaft

Die Spendenbereitschaft der Deutschen für die Opfer der Hungersnot in Ostafrika ist vier Wochen nach den ersten Aufrufen ungebrochen. Allein bei den drei großen Hilfsorganisationen-Bündnissen in Deutschland und ihren Mitgliedern gingen bislang mehr als 64 Millionen Euro an Spenden ein, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd ergab. "Nach einem eher verhaltenen Spendenaufkommen in den ersten drei Tagen konnten wir eine positive Entwicklung der Spendenbereitschaft beobachten", sagte die Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft (ADH), Manuela Rossbach, in Bonn. Die ADH hat gemeinsam mit den Partnerorganisationen bereits mehr als 16 Millionen Euro gesammelt.



Ähnlich äußerte sich der Geschäftsführer vom Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) Peter Mucke: "Von einer Spendenmüdigkeit der Menschen in Deutschland kann keine Rede sein." Bisher habe das Bündnis 7,4 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Seine Mitgliedsorganisationen hätten zusammen zusätzliche 14,89 Millionen Euro erhalten. Beim Aktionsbündnis-Katastrophenhilfe, zu dem der Caritasverband und das Deutsche Rote Kreuz gehören, gingen nach eigenen Angaben bislang mehr als 25,7 Millionen Euro ein.



Lage in Somalia wird immer dramatischer

Die Spendenbereitschaft ist im Vergleich zu anderen Aufrufen für Katastrophen in Afrika sehr hoch. Nach ADH-Angaben haben die Deutschen bislang für solche Krisengebiete weniger Geld gegeben als für andere Regionen. So war beispielsweise die Spendenhöhe für Katastrophen im Jahr 2008 wie die Flut in Kenia, das Flüchtlingsdrama im Kongo oder der Cholera-Ausbruch in Simbabwe vergleichsweise gering.



Unterdessen wird die Lage am Horn von Afrika immer dramatischer. Die Vereinten Nationen erhöhten die Zahl der von der Hungersnot betroffenen Gebiete in Somalia von zwei auf fünf. Von den rund 7,5 Millionen Somaliern benötigen bereits 3,2 Millionen dringend Soforthilfe zum Überleben.