Trierer Bischof fordert mehr Anstrengung gegen Hunger

Eindrücke aus Uganda

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat größere Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft im Kampf gegen den Hunger gefordert. Noch seien vier Jahre Zeit, um die Millenniumsziele zur Halbierung der Armut tatsächlich zu erreichen, erklärte der Bischof am Donnerstag.

 (DR)

Die jüngsten Finanzkrisen weltweit und im Euro-Raum hätten gezeigt, wie schnell gigantische Summen bereitgestellt werden können, wenn nur der politische Wille vorhanden sei. Auch für die Entwicklungsziele sei der politische Wille entscheidend.



Ackermann kritisierte zudem die Grenzsicherung der Europäischen Union. Dass Boote mit afrikanischen Flüchtlingen an die Küsten Nordafrikas zurückgedrängt würden, sei menschenrechtlich sehr bedenklich, sagte der Theologe. "Die Europäische Union braucht gerade angesichts der Umwälzungen in Nordafrika eine Neuorientierung ihrer Grenzpolitik, die wirklich menschenrechtlichen Standards genügt und eine faire Lastenteilung zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bedeutet."



Ackermann hatte als Vorsitzender der Deutschen Kommission "Justitia et Pax" (Gerechtigkeit und Frieden) im Bistum Kasana-Luweero in Uganda einige Tage am Alltag einer einheimischen Familien teilgenommen. Die sogenannten "Exposure- und Dialogprogramme" sollen Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft einen neuen Zugang zu Problemen von Armut und Unterentwicklung vermitteln.