Quadriga-Preis wird 2011 nicht verliehen

Absage von Kuratorium

Nach heftiger Kritik an der geplanten Verleihung des Quadriga-Preises an den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat das Kuratorium die diesjährige Preisvergabe abgesagt. Der öffentliche Druck sei "zunehmend unerträglich" geworden und es habe die Gefahr der weiteren Eskalation bestanden.

 (DR)

Man habe sich bei den insgesamt vier nominierten Preisträgern bereits für die Absage entschuldigt und um Verständnis dafür gebeten, "nicht zuletzt um die Preisträger zu schützen", erklärte das Kuratorium am Samstag in Berlin.



Zuletzt hatte der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel damit gedroht, die ihm vor zwei Jahren verliehene Auszeichnung zurückgeben, falls sie in diesem Jahr an Putin vergeben wird. Drei Kuratoriumsmitglieder waren bereits aus Protest gegen die Nominierung Putins aus dem Gremium zurückgetreten. Kritisiert wurde sie vor allem mit dem Hinweis auf Menschenrechtsdefizite in Russland.



Kohl und Gorbatschow unter bisherigen Gewinnern

Nach Angaben der Organisatoren werden mit dem Quadriga-Preis seit 2003 Persönlichkeiten und Projekte ausgezeichnet, deren Denken und Handeln auf Werten baut, "die Vision, Mut und Verantwortung dienen".



Zu den bisher Geehrten zählen auch Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der ehemalige sowjetische Präsident Michael Gorbatschow sowie die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley.