Der designierte Görlitzer Bischof Ipolt über seine neuen Aufgaben

Ermutigung für die kleine Diözese

Der designierte Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, hat sich erstmals mit Mitarbeitern seines neuen Bistums ausgetauscht. "Immer wieder wurde genannt, dass diese kleine Diözese Ermutigung braucht", so Ipolt über die an ihn herangetragenen Erwartungen der Menschen im Bistum. Ipolt soll am 28. August zum Bischof geweiht werden.

 (DR)

domradio.de:  Wie sehen momentan die Vorbereitungen für Ihre Weihe und die Übernahme des Bischofsstuhls aus?

Wolfgang Ipolt, designierter Bischof des Bistums Görlitz: Ich bin heute (Mittwoch) in Görlitz und habe den ganzen Tag hier verbracht. Ich habe eine sehr schöne Ordinariatsrunde hinter mir, wo ich einfach zugehört habe, was die Mitarbeiter des Ordinariats in der Diözese zur Zeit bewegt, welche Fragen, Wünsche und Erwartungen sie an mich haben. Dann habe ich mit einer kleinen Gruppe zusammengesessen und erste Vorbereitungen für den Weihegottesdienst angestoßen.  



domradio.de: Welche Vorbereitungen sind das denn?

Ipolt: Wir müssen zum Beispiel überlegen, wer eingeladen werden soll. Aus meinem Heimatbistum Erfurt und auch von hier vor Ort. Nicht zuletzt, dass wir Gäste überlegen aus den Nachbardiözesen, aus Polen und aus Tschechien und dann geht es natürlich um liturgische Vorbereitungen eines solchen Gottesdienstes, die das Bistum natürlich im Wesentlichen in die Hand nehmen wird. Das war heute so ein erstes Vorüberlegen und Anstoßen.



domradio.de: Welche Erwartungen sind das denn, die die Menschen im Bistum an Sie richten?

Ipolt: Immer wieder wurde genannt, dass diese kleine Diözese Ermutigung braucht. Sie ist das zahlenmäßig kleinste Bistum, aber nicht das flächenmäßig kleinste Bistum Deutschlands. Es ist die Erwartung da, dass diese Kleinheit auch Chancen in sich birgt und dass ich das bestärken soll. Das war ein deutlicher Wunsch. Das zweite, was ich herausgehört habe, war, die Kommunikation zu verbessern, manche Wege der Information zu verdeutlichen. Ich glaube, da ist eine Menge, was ganz normale Alltagsarbeit sein wird. Wir haben hier heute zunächst mit den Mitarbeitern des Ordinariats zusammengesessen. Ich denke, die andere Seite des bischöflichen Dienstes ist dann auch die Zusammenarbeit mit den Priestern in den Pfarreien vor Ort. Das war heute noch kein Thema, aber das wird ganz sicher kommen.   



domradio.de: Sie haben es gerade schon angesprochen, Görlitz liegt direkt an der Grenze zu Polen, wie wichtig ist auch für Ihr Bistum die Beziehung zum östlichen Nachbarland?

Ipolt: Sie ist ohne Zweifel sehr wichtig, weil wir ganz nah dran sind. Es gibt hier eine gewachsene Tradition der Zusammenarbeit. Viele wissen auch, dass das Bistum Görlitz hervorgegangen ist aus dem Erzbistum Breslau und von daher ist das etwas ganz Normales und gehört zum Alltag. Man spürt das hier auch in Görlitz. Viele Leute kommen zum Arbeiten herüber, manche sind in den Gottesdiensten zu finden. Ich glaube, das ist hier ganz normal. Ich muss jetzt sehen, dass ich in diese gewachsene Tradition einsteige.



domradio.de: Am Donnerstag wird über die Präimplantationsdiagnostik abgestimmt, was erwarten Sie von dieser Abstimmung?

Ipolt: ich bin sehr unsicher, wie sie ausgehen wird. Ich werde ein großes Gebet zum Heiligen Geist schicken, dass sie gut, im Sinne unserer christlichen Vorstellungen ausgeht. Dass man das doch verbieten sollte. Aber ich weiß es nicht, wie es ausgehen wird.