Katholische Jugend will Veränderungen in der Kirche – im Dialog

Signal an die Bischöfe

Nach dem umstrittenen "Thesenanschlag" hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend angekündigt, im Dialog mit den Bischöfen über Veränderungen in der Kirche und einen neuen Aufbruch reden zu wollen. Geschlechtergerechtigkeit, Beteiligung und Spiritualität seien dabei besonders dringliche Eckpunkte.

 (DR)

So steht es in einem Papier mit dem Titel "Freiheit der Kinder Gottes", das der Dachverband der katholischen Jugendorganisationen am Wochenende bei seiner Hauptversammlung in Altenberg bei Leverkusen beschlossen hat.



"Wir gehen ohne einen fertigen Plan, aber mit Grundhaltungen für die Kirche im 21. Jahrhundert in den Dialog", betonte der wiedergewählte BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler. "Umgekehrt erwarten wir von Anderen die Bereitschaft, sich ernsthaft mit unseren Vorstellungen auseinanderzusetzen".



Die Jugendverbände verweisen zudem auf ihre eigenen bewährten Strukturen: "Der Einsatz von Laien in der Geistlichen Verbandsleitung, unsere demokratischen Verbandsprinzipien und das gute Miteinander von Frauen und Männern zeigen, dass Jugendverbände Vieles von dem leben, was wir uns für die ganze Kirche wünschen." Wichtig sei, dass es im Dialog keine Tabuthemen gebe, und das gelte auch für schwierige Fragen, die nur auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden können.



Kritik an Rollenverteilung der Geschlechter

In dem Eckpunkte-Papier kritisiert der BDKJ eine "einseitige Rollenverteilung der Geschlechter". Die Jugendverbände möchten deswegen über den Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern sprechen, wie die BDKJ-Bundesfrauenkonferenz in ihrem Beschluss herausstellt. "Wir setzen uns dafür ein, dass sich Mädchen und Frauen stärker mit ihren Erfahrungen, Überzeugungen und Charismen in der Kirche einbringen können", so die BDKJ-Bundesvorsitzende Ursula Fehling.



Ferner vertritt der BDKJ in der Debatte die Meinung, dass der Zölibat keine verpflichtende Zugangsvoraussetzung für das Weiheamt sein muss. Zudem hält er die aktive Mitwirkung von Laien an der Wahl von Amtsträgern für möglich.



Die BDKJ-Hauptversammlung ist das höchste demokratische Gremium des BDKJ. Rund 100 Delegierte aus der ganzen Bundesrepublik nehmen daran teil. Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen und vertritt damit die Interessen von rund

660.000 Kindern und Jugendlichen.

Mehr zum Thema