SPD-Vorstand will keinen Laizisten-Arbeitskreis

Gläubige Genossen

In der SPD wird es auf absehbare Zeit keinen eigenen Laizisten-Arbeitskreis geben. Der Parteivorstand hat den entsprechenden Antrag auf Anerkennung als offizieller Arbeitskreis der SPD in seiner Sitzung am Montag in Berlin einstimmig abgelehnt, wie am Donnerstag bekanntwurde.

 (DR)

Als Begründung führte der SPD-Vorstand an, die Anliegen der kirchenkritischen Laizisten stünden der Tradition und Linie der Partei sowie dem aktuellen Grundsatzprogramm entgegen.



Ende Oktober hatten SPD-Kirchenkritiker um den ehemaligen Staatsminister im Bundeskanzleramt, Rolf Schwanitz, den Antrag zur Anerkennung beim Parteivorstand eingereicht. Die Gruppe hatte sich ursprünglich selbst als Vorbereitungskreis für einen "Arbeitskreis Laizistinnen und Laizisten in der SPD" bezeichnet und erst nach einer Intervention des Willy-Brandt-Hauses wegen der Verwendung des Parteinamens den jetzigen Titel "Soziale und Demokratische LaizistInnen" gewählt.



Die Beteiligten fordern unter anderem die Streichung jedes Gottesbezugs aus dem Grundgesetz und den deutschen Landesverfassungen, den Verzicht auf jeden religiösen Bezug bei Eidesformeln sowie die Entfernung aller religiösen Symbole aus Gerichten, Parlamenten, Rathäusern, staatliche Krankenhäusern, Kindestagesstätten und Schulen sowie Behörden. Auch sollten neu erbaute öffentliche Gebäude und Einrichtungen künftig nicht mehr "eingesegnet" werden. Weitere Forderungen sind die Abschaffung der Militärseelsorge in bisheriger Form, die Streichung der "Gotteslästerung" im Strafgesetzbuch und die Rückstufung der katholischen Kirche in internationalen Gremien zur Nichtregierungsorganisation.