Kirchen mobilisieren erneut gegen "Pro Köln"-Demo

Nachhilfe in Sachen Freiheit

Die beiden großen Kirchen in Köln stellen sich erneut gegen eine von der rechtsgerichteten Organisation "Pro Köln" für Samstag geplante Demonstration. Der sogenannte "Marsch der Freiheit" richte sich wie alle anderen Aktionen der "Pro-Bewegung" gegen muslimische Mitbürger und deren Recht auf würdige Gebetsstätten, so die Kirchenvertreter.

 (DR)

Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sowie der Katholikenausschuss der Stadt riefen am Dienstag im Rahmen des Bündnisses "Köln stellt sich quer" zur Teilnahme an einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema "Freiheit" ebenfalls am Samstag auf. Hauptzelebranten in der Kirche Sankt Heribert sind Pfarrer Franz Meurer und Pfarrerin Dorothee Schaper.



In einer gemeinsamen Stellungnahme, die bereits anlässlich des von "Pro Köln" 2008 veranstalteten Anti-Islamisierungsprozesses verfasst und nun fortgeschrieben wurde, distanzieren sich Kirchenverband und Katholikenausschuss von "Pro Köln". Die Bewegung agitiere gegen den Bau von Moscheen und bekämpfe das Recht auf freie Religionsausübung. "Pro Köln" setze Islam mit Islamismus und Terrorismus gleich, schüre damit in der Bevölkerung Ängste und diffamiere ein gelingendes interkulturelles Zusammenleben in Köln.



Bereits in den vergangenen Jahren hatten sich die Kirchen in Köln erfolgreich gegen Veranstaltungen der "Pro-Bewegung", wie z.B. den sogenannten "Anti-Islamisierungskongress" positioniert. Breiter Protest aus allen Bevölkerungsschichten hatte die Aktivitäten zumeist gänzlich verhindern können.