Apostolischer Nuntius feiert Dankmesse zur Seligsprechung im Bonner Münster

Gedenktafel für Papst Johannes Paul II.

Am Tag der Seligsprechung wird der Apostolische Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland Erzbischof Dr. Jean-Claude Pérriset im Bonner Münster um 18.30 Uhr die Dankmesse feiern und eine Gedenkplatte für den neuen Seligen in der Krypta segnen. Dieses Keramik-Relief wurde von Schwester Christophora Janssen aus der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen gestaltet und erinnert an den Besuch des Pontifex im Jahre 1980 in Bonn.

 (DR)

Lange Zeit war das Bonner Münster Haus- und Hofkirche für die Botschafter des Papstes. Als zu Bonner Hauptstadtzeiten die Nuntiatur noch am Rhein ihr Domizil hatte kam der Nuntius oft ins in die päpstliche Basilika oder feierte dort selbst Gottesdienst. Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, dass Papst Johannes Paul II. am 15. November 1980 vor dem Schrein der Bonner Stadtpatrone auf dem Münsterplatz betete, denn im offiziellen Programm seines Deutschlandbesuchs 1980 sucht man dies vergeblich.



Der Besuch in Bonn ist auch das Motiv für die Gedenkplatte des neuen Seligen. Die Keramiktafel wurde geschaffen von Schwester Christophora Janssen aus der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen. Das Kunstwerk zeigt Szenen des Besuchs und den vor den Gebeinen der Bonner Stadtpatrone im Gebet versunkenen Papst. Damals wurden der Schrein der heiligen Cassius und Florentius erstmalig vor das Münster getragen, da die Basilika renoviert wurde.



Aus der Keramikwerkstatt der Eibinger Abtei

Das feierliche Pontifikalamt wird traditionell mit dem "Tu es Petrus" von Liszt eröffnet. Daran und an viele festliche Gottesdienste erinnert sich heute noch Erzbischof Giovanni Kardinal Lajolo. Der heutige  Präsident des Governatorats der Vatikanstadt war von 1995 bis 2003 Nuntius in Deutschland und segnete seinerzeit die Gedenktafel für den seligen Papst Johannes XXIII., welche ebenfalls in der Krypta angebracht ist. Als er mit der Nuntiatur nach Berlin umziehen musste, nahm er Reliquien der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius mit, die dort in den Altar der Hauskapelle eingelassen wurden.



Von der Keramikwerkstatt der Eibinger Abtei reiste das Kunstwerk zunächst nach Maria Laach. In der dortigen Abtei-Kunstschmiede erhielt es einen Rahmen, in den verschiedene Pergamente Platz finden. Die Handwerksbetriebe der Benediktiner werden unter dem wachsamen Auge der Künstlerin und des Bonner Stadtdechanten und Münster-Pfarrers Msgr. Wilfried Schumacher auch die Aufhängung der zentnerschweren Tafel übernehmen.