Ministerpräsidentin Lieberknecht würdigt Papstbesuch in Thüringen

"Es ist ein Wunder"

Es ist amtlich: Der Papst wird auf seiner Deutschlandreise zwei Tage in Thüringen verbringen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sieht in dem bevorstehenden Besuch eine große Chance für die Kirchen. Im domradio.de-Interview bezeichnet sie die Entscheidung des Papstes, Thüringen zu besuchen, als "historisch".

 (DR)

"Es ist eine ganz große Auszeichnung, ein Wunder!", so Lieberknecht. "Schon allein aus der Tatsache heraus, dass noch nie ein Papst diesen thüringischen Boden betreten hat. Und das jetzt zugehend auf das Reformationsjubiläum, wo wir auf 500 Jahre Reformation blicken werden. Das ist ein Signal an die Christenheit!", so die Ministerpräsidentin im domradio.de-Interview. Der Papst selbst habe entschieden, dass der ökumenischen Begegnung ein größerer zeitlicher Rahmen gegeben werde. Thüringen wird somit ganz im Zeichen der Begegnung mit der evangelischen Kirche stehen. Papst Benedikt XVI. wird an der Stelle beten, an der Luther vor 500 Jahren seine erste Messe gelesen hat.



Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht war lange Zeit Pastorin im Kirchenkreis Weimar und hat ihr theologisches Examen an der Universität zum Thema Ökumene geschrieben. Auch deshalb ist es Ihr persönliches "Wunder", dass der Papst während ihrer Amtszeit als Ministerpräsidentin Thüringens nach Erfurt kommt.



Vom 22. September bis 25. September in Deutschland

"Das ist das erste Mal, dass ein Papst überhaupt in diese historischen Gebäude wie das Augustinerkloster kommt - hier seinen Fuß auf den Boden setzt. Und den Weg gehen wird, den auch Martin Luther gegangen ist. Martin Luther, der nie die Spaltung, sondern die Erneuerung der Kirche wollte", so die Ministerpräsidentin.



Benedikt XVI. wird vom 22. September bis 25. September Deutschland besuchen und am 23. und 24. September in Thüringen sein. Mit einer zweistündigen Messe auf dem Erfurter Domplatz erreicht der Papstbesuch am Vormittag des 24. September seinen Höhepunkt auf Thüringer Boden. Das gesamte Programm der Papstreise wird vom Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz einige Wochen vor der Reise veröffentlicht.