In Brüssel endet das Treffen der EU-Bischofskonferenz COMECE

Von Lampedusa bis Fukushima

Am Freitag ist die Frühjahrsvollversammlung der katholischen EU-Bischofskonferenz zu Ende gegangen. Im Interview mit domradio.de spricht der stellvertretende COMECE-Generalsekretär Michael Kuhn über Themen der vergangenen Tage – wie die Flüchtlingssituation in Nordafrika.

 (DR)

So appelliert die katholische EU-Bischofskonferenz an alle europäischen Staaten, die Mittelmeerländer angesichts der Flüchtlingsströme aus Nordafrika und Nahost nicht alleine zu lassen. "Mehr Solidarität ist dringend nötig", heißt es in einer Erklärung, die die Vollversammlung der Bischofskonferenz COMECE am Freitag in Brüssel veröffentlichte. Die Geistlichen verweisen auf eine europäische Richtlinie aus dem Jahr 2001: Diese erlaubt, dass Flüchtlinge im Fall eines Massenandrangs auf die EU-Länder aufgeteilt werden und dort vorübergehend Schutz finden.



Allein auf der italienischen Insel Lampedusa sind in diesem Jahr schon weit über 20.000 Menschen in Booten angekommen, die meisten von ihnen waren in Tunesien aufgebrochen. Auch auf Malta landen immer wieder Flüchtlinge. Die COMECE fordert die EU auch auf, Demokratie und Modernisierung in den arabischen Ländern voranzubringen.



Zeichen der Hoffnung

Sie betont zudem, dass alle Bürger dieser Länder, einschließlich der Christen, dieselben Rechte haben müssten. "Die Unsicherheit und die Bedrohungen, denen Christen in der arabischen Welt immer häufiger ausgesetzt sind, sind klar inakzeptabel", so die Bischöfe. Ähnlich besorgniserregend sei "die Art und Weise, wie religiöse Minderheiten manchmal in Europa behandelt werden".



Der arabische Frühling sei ein Zeichen der Hoffnung, erklären die EU-Bischöfe gleichzeitig: Die Volksaufstände in Tunesien, Ägypten, Libyen und anderen arabischen Ländern seien eine legitime Forderung nach Freiheit und Würde für Millionen von Menschen.