Appelle zur Prävention am Weltgesundheitstag

Vorbeugen, Vorbeugen, Vorbeugen

Jedes Jahr am 7. April erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit an Gesundheitsrisiken. In diesem Jahr stehen die Gefahren durch Antibiotika-Resistenzen im Mittelpunkt der Aktionen. Experten und Hilfsorganisationen betonen dabei die besondere Bedeutung von Prävention.

 (DR)

"DART - gemeinsam Antibiotikaresistenzen verhüten und bekämpfen" lautet das deutsche Motto des Weltgesundheitstages 2011, dessen internationales Thema "Combat drug resistance: no action today, no cure tomorrow" ist. "DART" steht hierbei für die "Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie", die im November 2008 gemeinsam vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung verabschiedet und veröffentlicht worden ist. Sie enthält Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen in Deutschland und hat die Verminderung von deren Ausbreitung zum Ziel.



Die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten wird durch den Anstieg an antimikrobiell resistenten Erregern zunehmend erschwert und bedeutet für die Patientinnen und Patienten oft längere Behandlungen und zusätzliche Belastungen durch eine verzögerte oder nicht eintretende Heilung der Infektion. Da der Anteil der resistenten Erreger in den letzten Jahren gestiegen ist und weitere Steigerungen nicht auszuschließen sind, ist eine gezielte Herangehensweise zur Reduzierung von antimikrobiellen Resistenzen und zur Stärkung präventiver Maßnahmen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene notwendig.



Blick auf Entwicklungsländer

Eine bessere Gesundheitsversorgung für Frauen in Entwicklungsländern forderte in Bonn CARE Deutschland-Luxemburg. Nach Angaben der Organisation sterben weltweit täglich etwa 1.000 Frauen an Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen. Zwar sei die Müttersterblichkeit in den vergangenen Jahren erheblich gesunken. Länder im südlichen Afrika oder Südasien hätte diese positive Veränderung jedoch bisher kaum erreicht, so CARE.



Weltweit ist für Frauen nach Angaben von Terre des Femmes häusliche Gewalt eines der größten Gesundheitsrisiken. Zum größten Teil würden Frauen Opfer von Gewalt in ihren Beziehungen, teilte die Organisation in Tübingen mit. Jede vierte Frau in Deutschland habe schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt in der Partnerschaft erlebt, so Terre des Femmes. Neben den direkten Verletzungen seien die psychischen Folgen besonders gravierend. Dies richte auch gesamtgesellschaftlichen Schaden an, so die Organisation.



Weltweite Kinderimpfung

Die weltweite Kinderimpfung ist für die Bundestagsfraktion der SPD ein Thema des Weltgesundheitstages. Die zuständige Bundestagsabgeordnete Karin Roth sagte in Berlin, sie sehe "Licht und Schatten". Trotz einer sehr guten Lage bekämen weltweit 24 Millionen Kinder noch immer keine Grundimmunisierung durch Impfungen.



Isoliert lebende indigene Völker sind laut der Hilfsorganisation Survival International stark durch Krankheiten bedroht. Wenn ihr Land nicht geschützt werde, könne der Kontakt mit Fremden verheerende Epidemien auslösen und mehr als die Hälfte ihrer Bevölkerung töten, mahnte die Organisation in Berlin. Grund dafür sei, dass diese Völker nur schwache Abwehrkräfte gegen Krankheiten wie Grippe und Masern hätten.  



Weltgesundheitstag 2011 international

Die WHO führt in diesem Jahr eine weltweite Kampagne mit dem Ziel, die Wirkung von Antibiotika, von Medikamenten zur Behandlung von Malaria und von Medikamenten zur Behandlung von HIV/ AIDS für weitere Generationen zur erhalten. Die weltweite Verbreitung von antimikrobiellen Resistenzen gefährdet nicht nur die Wirksamkeit von Medikamenten, die zur Zeit eingesetzt werden, sondern bedroht auch wichtige zukünftige Fortschritte, die bei der Bekämpfung gefährlicher Infektionskrankheiten erzielt werden könnten.



Um dies zu betonen, wird die Kampagne der WHO einen speziellen Fokus auf die HIV/AIDS-, Tuberkulose- und Malaria-Epidemien legen. Sie wird Regierungen und Verantwortliche dazu aufrufen, Strategien und Praktiken umzusetzen, die notwendig sind, um dem Entstehen von hochresistenten Keimen entgegen zu wirken und für betroffene Menschen die angemessene Versorgung sicher stellen.