Bischof Ackermann für Begrenzung des Militäreinsatzes in Libyen

Versäumnisse in der Vergangenheit

Bischof Stephan Ackermann fordert eine "klare Begrenzung" des Militäreinsatzes in Libyen. "Unter den jetzigen Bedingungen muss es darum gehen, die Ziele der Gewalteindämmung und des Schutzes der Zivilbevölkerung glaubwürdig miteinander zu verbinden", sagte der Vorsitzende der katholischen Kommission "Justitia et Pax" (Gerechtigkeit und Frieden).

 (DR)

Die Gewalt dürfe nicht weiter eskalieren. Der deutsche Zweig von "Justita et Pax" wird von den katholischen Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken getragen.





Militärische Eingriffe seien nach der kirchlichen Lehre vom Frieden nur als letztes Mittel erlaubt. In Libyen spreche vieles dafür, dass die internationale Koalition durch ihr Eingreifen ein Massaker verhindert habe, sagte Ackermann. Einen "wünschenswerten Regimewandel" durch das Militär herbeizuführen, wäre jedoch weder von der katholischen Friedenslehre noch vom Mandat des Weltsicherheitsrats gedeckt.





Die westlichen Politiker hätten im Vorfeld viel versäumt, sagte der Bischof von Trier. So hätten die Mitglieder der internationalen Koalition ihre politischen und militärischen Ziele nicht eindeutig geklärt. "Es stellt sich die Frage, ob die Gewalteskalation, die zum Eingreifen der Koalition geführt hat, nicht durch frühzeitige und entschiedene politische Signale hätte verhindert werden können", sagte er. Vor allem europäische Staaten hätten jahrelang "vielfach heikle wirtschaftliche und politische Kooperationen" mit Libyen unterhalten.