Caritas weitet Hilfe für Opfer in Japan aus

"Im Moment geht es einfach um das Überleben"

Die Caritas weitet ihre Hilfe für die Opfer der Katastrophe in Japan aus. Von ihrem Krisenzentrum in Sendai aus werden mittlerweile rund 250 Helfer koordiniert. "Im Moment geht es einfach um das Überleben", beschreibt Gernot Ritthaler von Caritas International den Einsatz im domradio.de-Interview.

 (DR)

Es fehle in den Katastrophengebieten an allem, was man zum täglichen Überleben brauche. "Lebensmittel, Trinkwasser, Schlafsäcke, Decken, die Leute haben ja alles in den Häusern verloren", beschrieb Ritthaler. Der deutsche Caritasverband ist nicht mit eigenem Personal vor Ort, sondern unterstützt lokale Organisationen, deren Mitarbeiter Sprache und Kultur kennen.



Die lokalen Partner der Caritas Japan betreuten neben Opfer des Erdbebens und des Tsunamis, auch Betroffene aus dem Bereich des zerstörten Atomkraftwerk Fukushimas. Regelmäßig werden so 90 Einrichtungen wie etwa Behinderten- und Altenheime besucht und mit dem Nötigsten versorgt. Die Hilfe der Caritas richte sich besonders an sozial schwache Bevölkerungsgruppen, die aus eigenen Kräften kaum Möglichkeit hätten sich zu versorgen, erklärte Ritthaler, der von Freiburg aus die Hilfe koordiniert.



Mehr als 1,3 Millionen Euro haben die Deutschen mittlerweile für die Hilfe von Caritas international gespendet. 180.000 Euro fließen direkt in die Nothilfe. "Das Mitgefühl und die Anteilnahme für die Menschen in Japan ist überwältigend", so Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Das Geld werde vor allem im Wiederaufbau von Sozialeinrichtungen für alte, kranke, obdachlose und behinderte Menschen eingesetzt.



Viele Menschen seien von den Vorfällen der vergangenen zwei Wochen traumatisiert, auch hier will die Caritas mit Hilfsmaßnahme ansetzen. "Wir sind in Kontakt mit Spezialisten, um psychologische Beratung und Traumaberatung zu geben", das sei noch in der Planung schränkt Ritthaler ein. "Im Moment geht es einfach um das Überleben und das Bereitstellen von Lebenshilfen."