Drei Kirchenvertreter in Ethikkommission zu Energieversorgung berufen

Marx, Fischer, Glück

Der Ethikkommission, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in gesellschaftlichen Fragen einer sicheren Energieversorgung beraten soll, gehören drei Kirchenvertreter an. Das Gremium umfasst bisher 14 Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.

 (DR)

Ulrich Fischer steht seit 1998 an der Spitze der Evangelischen Landeskirche in Baden, die rund 1,2 Millionen Mitglieder zwischen Hessischer Bergstraße und Bodensee zählt. Davor war er Pfarrer in Heidelberg und Dekan in Mannheim. Der badische Landesbischof ist auch überregional engagiert. So gehört Fischer seit 2009 dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an und ist Vorsitzender des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen in der EKD. Zudem hat er den Vorsitz im Verwaltungsrat des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik inne. Nach der Katastrophe in Japan sagte Landesbischof Fischer, die Bundesregierung sollte ihr Moratorium für einen zügigen Ausstieg und eine vernünftige Lösung für das Endlagerproblem nutzen.



Alois Glück ist seit 2009 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Im vergangenen Jahr war er katholischer Präsident des Ökumenischen Kirchentages in München. Der CSU-Politiker gehörte von 1970 bis 2008 dem bayerischen Landtag an, zuletzt war er Landtagspräsident. Als Vorsitzender der Grundsatzkommission der CSU war er maßgeblich an der Formulierung wichtiger Positionspapiere beteiligt, darunter das Grundsatzprogramm von 2007. Für die katholische Laienorgansiation folgerte Glück aus der Katastrophe in Japan, die katastrophalen Ereignisse zeigten die Grenzen der modernen Zivilisation auf und müssten Anlass für eine offene und ehrliche Debatte sein.



Reinhard Marx ist Erzbischof von München und Freising, davor war er Bischof von Trier. Im November 2010 wurde er zum Kardinal ernannt.

In der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen. Marx gilt als profilierter Vertreter der katholischen Soziallehre und prägnanter Kritiker des "Turbokapitalismus". Zudem ist er auf weltkirchlicher und europäischer Ebene engagiert, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenzen in der EU. Als Konsequenz aus der atomaren Katastrophe in Japan forderte Marx einen raschen Ausstieg aus der Kernenergie.