Erste Messe mit Bischöfen im türkischen Teil Zyperns seit 1974

Historisches an historischem Ort

Die Vorsitzenden der südosteuropäischen Bischofskonferenzen haben den türkisch besetzten Nordteil Zyperns besucht und mit den wenigen dort verbliebenen Katholiken einen Gottesdienst gefeiert. Es handelte sich um die erste Messe mit einer Bischofsdelegation seit der Teilung der Insel 1974.

 (DR)

Die katholische Minderheit in Nordzypern gehört der mit Rom unierten maronitischen Kirche an, wie der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Montag im schweizerischen Sankt Gallen mitteilte.



Der Besuch mit dem Gottesdienst in der historischen Kathedrale Saint George von Kormakitis (türkisch Korucam) fand im Zuge eines viertägigen katholischen Bischofstreffens auf Zypern statt, das am Sonntag zu Ende ging. Ökumenische Akzente des Treffens waren laut Mitteilung unter anderem ein Besuch beim orthodoxen Metropoliten Georgios von Paphos sowie ein Vortrag des Metropoliten von Tamassos, Isaias.



Appell an Jugendliche

Die Bischöfe verfassten auch einen Appell an die katholischen Jugendlichen in jenen Ländern Südosteuropas, in denen die Katholiken eine Minderheit sind: Albanien, Bosnien, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Türkei, Zypern. Darin wird unter anderem die schwierige Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit thematisiert. "Viele unter euch stoßen auf Schwierigkeiten, weil sie in Gesellschaften leben müssen, die jahrzehntelang von totalitären Ideologien geprägt wurden, sowie vom praktischen und theoretischen Atheismus, der heute noch die Seelen vergiftet", heißt es wörtlich.



Den bevorstehenden katholischen Weltjugendtag Mitte August in Madrid bezeichnten die Bischöfe als eine Ermutigung auch für die Jugendlichen Südosteuropas. Ihr Appell: "Ihr seid nicht die einzigen, die auf Christus blicken und an ihn glauben."