Beim Surfen entdeckt der Papst Chancen und Risiken der Netzsprache

Das gefällt ihm

Das Internet hat sich in den vergangen Jahren rasant entwickelt, vor allem facebook, twitter und Co haben ihren Teil dazu beigetagen. Das "Web 2.0" - Sprache und Denken haben sich hier verändert, stellt auch Papst Benedikt XVI. fest. Und appelliert an Kirche und Gesellschaft, dem mehr Rechnung zu tragen. Gleichzeitig warnt er.

Mit pope2you.net ist der Papst selber schon eine Weile online (DR)
Mit pope2you.net ist der Papst selber schon eine Weile online / ( DR )

Die neuen Technologien hätten nicht nur die Kommunikation verändert, sondern lösten auch breite kulturelle Verschiebungen aus, sagte der Papst am Montag (28.02.2011) vor der Vollversammlung des Päpstlichen Medienrats. Daher sei eine verstärke Reflexion über die Entwicklungen und Veränderungen von Sprache dringend erforderlich, so der Papst. Der Medienrat befasst sich bei seinem am Montag eröffneten Treffen mit dem Thema "Sprache und Kommunikation".



Den Vorteilen der neuen Kommunikation durch Computer, Internet und Handy stünden manche Risiken gegenüber, gab der Papst zu bedenken. Dazu gehörten Oberflächlichkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen, ein Verlust an Innerlichkeit, Flucht in Gefühlsbetontheit, Vorrang für die vorherrschende Meinung statt Wunsch nach Wahrheit. Im Zuge der Digitalisierung entwickele sich aber auch eine neue Art von Verstehen und von Denken, mit enormen Chancen für die Kommunikation und das Knüpfen von Beziehungen, sagte der Papst in seiner Rede.



Intuitive und emotionale Fähigkeiten

Die neuen Sprachen förderten mehr intuitive und emotionale Fähigkeiten statt analytische. Sie beinhalteten eine andere Logik des Denkens und der Beziehung zur Realität; Bilder und Hyperlinks spielten hier eine besondere Rolle. Damit verschwimme zunehmend auch der Unterschied zwischen dem geschriebenen und gesprochenen Wort.



Diese Veränderungen hätten auch Folgen für die Vermittlung der christlichen Botschaft, unterstrich der Papst. Wie die Evangelien von Sprache und Bildern aus der Umwelt Jesu bestimmt waren, so müsse man heute Symbole und Metaphern prägen, die die Menschen erreichten und ihnen die Botschaft vom Reich Gottes vermittelten, so der Papst.