Kirchen gratulieren SPD zum Wahlsieg

Auf gute Partnerschaft

In Hamburg ist die SPD wieder Volkspartei: Nach zehn Jahren lösen die Sozialdemokraten die CDU-Regierung ab und ziehen mit absoluter Mehrheit ins Rathaus ein. Die beiden großen Kirchen in der Hansestadt gratulieren dem designierten Ersten Bürgermeister Olaf Scholz – und hoffen auf Stabilität.

 (DR)

"Als katholische Kirche sind wir zuversichtlich, die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Menschen in unserer Stadt auch mit der neuen Regierung fortsetzen zu können", sagte der katholische Erzbischof Werner Thissen noch am Sonntagabend (21.02.2011) in der Hansestadt. Thissen dankte allen Politikerinnen und Politikern für den fairen Wahlkampf. "Ich hoffe auf die rasche Bildung einer Regierung, die handlungsfähig ist." Im Hinblick auf die notwendigen Schritte zur Haushaltskonsolidierung brauche Hamburg eine stabile Senatspolitik, so der Erzbischof. Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sagte am Montag im Interview mit domradio.de, er sei "froh über die klaren Verhältnisse", die nun nach der Wahl herrschten.



Der Hamburger Bischofsvertreter der Nordelbischen Evangelisch-lutherischen Kirche, Propst Jürgen F.  Bollmann, forderte die SPD auf, möglichst bald einen Senat zusammen zu stellen, der auch über die Parteigrenzen hinweg Akzeptanz erhalten sollte. Bollmann bot dem künftigen Senat eine weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit der Nordelbischen Kirche an. Die zukünftige Regierung müsse wichtige soziale Herausforderungen der Stadt wie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums bearbeiten. Ebenso solle sie das vielfältige kulturelle Angebot Hamburgs fördern. "Besonders kleine Kulturprojekte in den Stadtteilen tragen dazu bei, dass Integration gelingt, Bildung zunimmt und die Identifikation der Menschen mit der Stadt wächst", so der Bischofsvertreter.



48,3 Prozent für die SPD

Laut dem am Sonntagabend verkündeten vorläufigem amtlichem Teilergebnis entfallen auf die Sozialdemokraten unter ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz 48,3 Prozent der Wählerstimmen (2008: 34,1 Prozent). Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Christoph Ahlhaus büßte drastisch an Wählerstimmen ein und erreichte nur noch 21,9 Prozent nach 42,6 Prozent 2008.



Die Grünen kommen laut Landeswahlleiter auf 11,2 Prozent (2008: 9,6 Prozent), die Linke auf 6,4 Prozent (2008: 6,4 Prozent). Die FDP, die es 2008 mit 4,8 Prozent nicht in das Hamburger Parlament geschafft hatte, gelingt mit 6,6 Prozent der Wiedereinzug in das Landesparlament.