CDU diskutiert über neue "ökumenische Bekenntnisschule"

Neue Schulform in NRW?

In der nordrhein-westfälischen CDU gibt es Bestrebungen, landesweit eine "christlich-ökumenische Gemeinschaftsschule" als neue Schulform einzuführen. Für den Sonderparteitag der NRW-CDU Mitte März in Siegen liegt ein entsprechender Antrag vor, wie Generalsekretär Oliver Wittke am Freitag auf Anfrage bestätigte.

Der Kirche wichtig: Das Kreuz in der Schule (epd)
Der Kirche wichtig: Das Kreuz in der Schule / ( epd )

Die Initiatoren wollen im Grundschulbereich die neue Form neben den bisherigen Bekenntnis- und Gemeinschaftsschulen etablieren. Auf dem Parteitag will die NRW-CDU ein neues Schulkonzept verabschieden.



Wittke nannte die Motive der Antragsteller "durchaus nachvollziehbar". Durch das voranschreitende Schulsterben aufgrund rückläufiger Schülerzahlen würden zunehmend Bekenntnisschulen in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Viele Eltern wünschten jedoch einen "wertgebunden Unterricht" und eine Schulform mit "klarem christlichem Profil", so der CDU-Generalsekretär. Deshalb halte er es für möglich, dass die Errichtung "christlich-ökumenischer Gemeinschaftsschulen" im Primarbereich Bestandteil des neuen Schulkonzepts der NRW-CDU werde.



Gemeinsames Morgengebet

Die innerparteiliche Diskussion um ökumenische Bekenntnisschulen hatte ein Antrag der Neusser CDU ausgelöst. Darin bekennen sich die Christdemokraten "zum Erhalt der konfessionellen Bekenntnisschulen", die auch bei bekenntnisfremden Eltern über "eine hohe Akzeptanz" verfügten. Zugleich, so heißt es in dem Antrag weiter, setze sich die NRW-CDU dafür ein, zusätzlich die christlich-ökumenische Bekenntnisschule in der Landesverfassung zu verankern.



Neben der Vermittlung christlicher Grundwerte und dem Feiern christlicher Feste ermögliche sie ein gemeinsames Morgengebet, "ohne an eine spezielle Konfession in der Schülerschaft gebunden zu sein". Zudem biete die ökumenische Bekenntnisschule auch jenen Schulen eine Chance, die ihre Umwandlung in einen Gemeinschaftsschule zwischenzeitlich bereuten "und wieder einen christlichen Bezug in ihrem Schulprofil verankern" wollten, heißt es in dem Antrag der Neusser CDU.