Bischof Tebartz-van Elst kritisiert "Diktatur der Diesseitigkeit"

Warnung vor Säkularisation

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat eine "Diktatur der Diesseitigkeit" kritisiert. Die Säkularisation sei mittlerweile in alle Lebensbereiche gezogen, sagte er am Wochenende in Köln. Die vielen äußeren Einflüsse im Alltag hielten die Menschen davon ab, zu sich selbst zu kommen und sich als Geschöpfe Gottes wahrzunehmen, so der Bischof. Andererseits entwickelten Menschen, die etwa durch Unglück, Trennung, Krankheit und Tod an "Grenzen" gelangten, ein Bedürfnis nach Religiosität.

Bischof Tebartz-van-Elst / © Boecker
Bischof Tebartz-van-Elst / © Boecker

Hierfür Räume offen zu halten, sei zentrale Aufgabe der Kirche, betonte Tebartz-van Elst. Zuvor hatte der Kölner Kardinal Joachim Meisner im Dom einen Gottesdienst aus Anlass des achten Todestags Pater Werenfried van Straatens (1913-2003) gefeiert. Darin würdigte Meisner den Gründer des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" als Mann der Tat. In der Nachkriegszeit habe er immer wieder "Kreuze auf sich genommen, die nicht seine Kreuze waren", so der Kardinal vor rund

400 Mitgliedern und Freunden von "Kirche in Not". An dem Gottesdienst nahm auch der chaldäische Erzbischof Louis Sako aus Kirkuk im Irak teil.



Der niederländische Pater Werenfried van Straaten starb am 31. Januar 2003 in Bad Soden. Er hatte "Kirche in Not" 1947 unter dem Namen "Ostpriesterhilfe" gegründet. Seine Organisation ist heute in rund 140 Ländern aktiv.