Polizei beschränkt Zugang zum Jerusalemer Tempelberg

Angst vor Unruhen

Aus Angst vor Nachahmern der Unruhen in Ägypten hat die israelische Polizei am Freitag den Zugang zum Jerusalemer Tempelberg eingeschränkt. Entsprechenden Medienberichten zufolge durften zu den Freitagsgebeten nur israelische Araber über 50 Jahre und im Besitz israelischer Ausweispapiere das Heiligtum betreten. Frauen hatten demnach uneingeschränkten Zutritt.

 (DR)

Die Jerusalemer Polizei äußerte am Freitag die Befürchtung, die Unruhen in Ägypten könnten auf die Stadt übergreifen. Rund um den Tempelberg in der Altstadt seien die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Die Polizei kündigte ein hartes Vorgehen gegen jede Störung an.



Bereits am Donnerstag war es im Gazastreifen zu einer Kundgebung gegen das ägyptische Regime gekommen; weitere Solidaritätskundgebungen wurden für den Freitag erwartet. Beim sozialen Netzwerk Facebook rufen nach ägyptischem und tunesischem Beispiel unterdessen sowohl Hamas- als auch Fatah-Anhänger für den kommenden Freitag zum "Tag des Zorns" gegen den jeweiligen Gegner auf, wie palästinensische Medien berichteten.



Die teils blutigen Proteste in Ägypten gingen am Freitag in den zehnten Tag und führten in Israel zu Sorge um die Zukunft des Friedensvertrags mit Ägypten. Trotz der Forderung der Demonstranten nach seinem sofortigen Rücktritt will Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak bis zu Wahlen im September im Amt bleiben.