Trauergottesdienst für ermordeten Mirco

Trost und Halt im Glauben

Mit einer Trauerfeier haben die Menschen im niederrheinischen Grefrath Abschied vom getöteten Mirco genommen. Rund eine Woche, nachdem die Leiche des zehnjährigen Jungen gefunden worden war, kamen am Donnerstag rund 600 Menschen in der St. Laurentiuskirche zu einem ökumenischen Trauergottesdienst zusammen.

Autor/in:
Ralf Walter
 (DR)

Auf dem Marktplatz vor der Kirche verfolgten zudem zahlreiche Grefrather die Feier über eine Videoleinwand. Zuvor hatten die Bürger von Grefrath dort 500 weiße Luftballons mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden, Mirco" in den Abendhimmel steigen lassen.



Neben dem Altar hatten die Organisatoren ein großes Foto des toten Jungen aufgestellt. Pfarrer Johannes Quadflieg sagte: "Mirco ist tot, das müssen wir alle begreifen." Sein junges Leben sei ihm auf so brutale Weise genommen worden. Mit Blick auf den Täter und seine Familie mahnte Quadflieg die Menschen, nicht Böses mit Bösem zu vergelten.



Vorbereitet wurde der Trauergottesdienst von den katholischen und evangelischen Gemeinden des Ortes sowie der freikirchlichen Christengemeinde Krefeld, in der Mircos Eltern Mitglieder sind. Sie selbst nahmen nicht an der Gedenkfeier teil, da sie zusammen mit ihren anderen Kindern verreist sind. Als Vertreterin der nordrhein-westfälischen Landesregierung wollte Medienministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) nach Grefrath kommen. Auch Mitglieder der Sonderkommission "Mirco", Notfallseelsorger und Lehrer des Jungen hatten sich angekündigt.



Mirco war am 3. September vergangenen Jahres verschwunden. Eine groß angelegte Suchaktion mit 1.000 Polizisten sowie Tauchern, Hubschraubern und Tornados der Bundeswehr blieb in den Tagen darauf erfolglos. Erst in der vergangenen Woche wurde der Tatverdächtige Olaf H. festgenommen. Der Mann ist geständig und hatte die Ermittler zum Tatort geführt. Seitdem sitzt der Familienvater aus dem nahegelegenen Schwalmtal unter anderem wegen Mordverdachts und Verdachts auf sexuellen Missbrauch in Untersuchungshaft. Er soll Mirco am Abend des 3. September entführt, sich in einem Waldstück an ihm vergangen und ihn dann umgebracht haben.