Bundeskanzlerin Merkel lobt die Arbeit der Aktion Sühnezeichen

Ein "Wunder der Geschichte"

Angela Merkel hat in Jerusalem die Arbeit der "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" gelobt. Im Interview mit domradio.de spricht die Israel-Beauftragte der Aktion Katharina von Münster über die Begegnung mit der Bundeskanzlerin und die über 50-jährige Geschichte ihrer Organisation.

 (DR)

Eine anfängliche Skepsis, die den ersten deutschen Freiwilligen in Israel entgegengebracht worden sei, sei vor dem Hintergrund der Schoah verständlich, sagte Merkel am Dienstag (01.02.2011) bei einer Begegnung mit deutschen und israelischen ASF-Freiwilligen. Dass es dennoch Menschen in Israel gebe, die sich zu Partnern der Arbeit von ASF gemacht hätten, gehöre für sie zu den großen Wundern der Geschichte.



Im Gegenzug habe Deutschland die besondere Pflicht, an den Holocaust zu erinnern und dafür Sorge zu tragen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholten, so Merkel. Israel müsse sich auf das Versprechen verlassen können, dass "wir nicht vergessen, was geschehen ist, und dass wir dafür Sorge trage, dass so etwas sich nie wiederholt". Mit Blick auf das Israel-Bild in Deutschland mahnte die Kanzlerin, Kritik an der israelischen Politik dürfe nicht so generalisiert werden, dass sie sich "ganz dicht am Antisemitismus" bewege.



Freiwilligenarbeit für Frieden und Versöhnung

Die ASF ist ein christlich inspiriertes Hilfswerk, das sich durch Freiwilligenarbeit dem Dienst an Frieden und Versöhnung verschrieben hat. Sie wurde am 30. April 1958 auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ins Leben gerufen. Am Anfang steht die Anerkennung der historischen Schuld für die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Überzeugung, dass der erste Schritt zur Versöhnung von den Tätern und ihren Nachkommen ausgehen müsse.



Im März feiert die ASF das 50-Jahr-Jubiläum ihrer Arbeit in Israel. Seit 1961 hat der Verein nach eigenen Angaben mehr als 1.500 deutsche Freiwillige nach Israel entsandt. An dem Treffen mit Merkel, die zu deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Israel ist, nahmen auch Überlebende des Holocaust teil.