Afrikanischer Kurienkardinal blickt auf Entscheid über Südsudan

Folgenreiches Referendum

Mit Spannung blickt Kardinal Peter Turkson auf die bevorstehende Abstimmung im Sudan. Der "Entwicklungsminister" des Heiligen Stuhls bezeichnete im Gespräch mit Radio Vatikan das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudans als "folgenreich". Er erwartet jedoch nicht, dass es zum Krieg kommen wird.

 (DR)

Dennoch warnte der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden vor ausbrechenden Feindseligkeiten. "Der Sudan ist kein demographisch homogenes Land. Da können auch Stammes- oder ethnische Elemente eine Rolle spielen." Der aus Ghana stammende Kurienkardinal warnte westliche Beobachter davor, ausschließlich ihre eigenen Maßstäbe anzulegen.



Am 9. Januar beginnt das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan. Die Abstimmung ist der Höhepunkt eines Ende 2005 begonnenen Friedensprozesses, der den mehr als zwei Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden beendet hatte. Das Ergebnis kann zur Gründung eines neuen Staates in Afrika führen.