Bundespräsident ruft zu "Zusammenhalt und Verständigung" auf

Premiere für Wulff

Bundespräsident Christian Wulff hat in seiner Weihnachtsansprache zu "Zusammenhalt und Verständigung" aufgerufen. "Das brauchen wir in unseren Familien, in unserem privaten Leben und in unserer ganzen Gesellschaft", sagte das Staatsoberhaupt an Heiligabend.

 (DR)

"Zusammenhalt, Verständigung, Miteinanderauskommen: All das geschieht nicht von allein. Dafür muss man etwas tun", fügte Wulff mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement hinzu. "Unsere Gesellschaft lebt von denen, die sehen, wo sie gebraucht werden, die nicht dreimal überlegen, ob sie sich einsetzen und Verantwortung übernehmen."



Die deutsche Gesellschaft sei "frei und bunt", betonte der Bundespräsident." Wir leben in verschiedenen Lebenswelten, wir sind unterschiedlich, was unsere Herkunft angeht, unsere Religion, unsere Bildung und unsere Träume vom Glück. Damit eine Gesellschaft aus so vielfältigen Menschen Bestand hat, brauchen wir vor allen Dingen: Respekt. Respekt vor dem, der anders ist als man selbst. Und Anerkennung auch seiner Leistungen."



Zusammenhalt, Verständigung und Miteinanderauskommen sei auch in den internationalen Beziehungen Deutschlands wichtig. "Unser Land wird hoch geachtet. Unsere freiheitliche und tolerante Gesellschaft, unsere Verlässlichkeit gegenüber großen und kleinen Ländern wird geschätzt", sagte Wulff. Die Bundesrepublik zeige "Solidarität" und sei bereit, Verantwortung zu übernehmen - auch in Europa.



"Wir erwarten von unseren Partnern das Gleiche", stellte das Staatsoberhaupt klar. "Alle müssen ihre Hausaufgaben machen. Wir haben Vertrauen in die europäische Einigung und in die Kraft Europas." Viele Deutsche seien als Soldaten, Polizisten oder zivile Aufbauhelfer im Ausland, "um Entwicklung zu fördern, Frieden in der Welt zu sichern und Terrorismus zu bekämpfen. Wir sind in Gedanken bei ihnen und ihren Partnern, ihren Kindern und Eltern, die sie gerade in diesen Tagen besonders vermissen", betonte Wulff.