Pantheon zeigt Krippe aus Ex-DDR

Ex oriente lux

Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall zieht ein Stück Ex-DDR nach Rom. Im Pantheon ist im Advent eine Krippe aus Zwickau zu sehen. Nach Krippen aus Afrika, Südamerika und Österreich hatte sich der zuständige italienische Geistliche im Pantheon für 2010 eine Krippe aus Sachsen gewünscht.

 (DR)

Don Antonio Tedesco ist auch Leiter des Deutschen Pilgerzentrums in der italienischen Hauptstadt. Warum in dem antiken Rundtempel, der heute als Kirche dient, eine Krippe aus Sachsen stehen sollte, das erklärte er im Interview mit Radio Vatikan: "Ex oriente lux, aus dem Osten kommt das Licht. Die Weisen aus dem Morgenland. Und dann habe ich realisiert, dass Sachsen im Orient von Deutschland ist, nicht wahr?"



Unvorstellbar für Diaspora-Katholiken zu DDR-Zeiten

Der Künstler Jo Harbort hat die mannshohen Holzfiguren für die Zwickauer Krippe angefertigt. Dass eine solche Krippe einmal eine prominente römische Kirche schmücken könnte, hätten sich die Diaspora-Katholiken aus dem Erzgebirge zu DDR-Zeiten nicht träumen lassen: Damals waren sie vielerlei Schikanen ausgesetzt, wurden bei der Vergabe von Studienplätzen und Wohnraum benachteiligt und durften z.B. Krippenengel nur für den Export nach Westen herstellen, nicht aber zum Eigengebrauch.