Ralf Meister über seine neue Aufgabe als Landesbischof der Landeskirche Hannover

"Herzklopfen hat man immer"

Ralf Meister wird Nachfolger von Margot Käßmann als Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Im Interview mit domradio.de spricht der bisherige Berliner Generalsuperintendent über seine Pläne und die großen Fußstapfen seiner Vorgängerin.

 (DR)

domradio.de: Das sind ziemlich große Fußstapfen - in die Sie da treten -  haben sie schon ein bisschen Herzklopfen?

Meister: Herzklopfen hat man immer, wenn man einen solchen Dienst in der Kirche übernimmt - erst einmal unabhängig vom Vorgänger. Das Gute ist, dass Margot Käßmann auch in Zukunft eine Stimme des Protestantismus in Deutschland bleibt. Für die ganze evangelische Kirche, für viele Menschen, und nicht als Landesbischöfin. Insofern gibt es Gestaltungsraum auch für eigene Akzente und das eigene Charisma hier in Niedersachsen auch für mich.



domradio.de: Die Wahl war für sie auch eine Zitterpartie - sie haben erst im zweiten Wahlgang die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit für sich gewinnen können - nachdem sich ihr Herausforderer,  der Diakonie-Chef aus Hessen-Nassau Wolfgang Gern, nach dem ersten Wahlgang als Kandidat zurückgezogen hat - wie bewerten Sie seinen Rückzug?

Meister: Wer in eine solche Nominierung geht, weiß immer, dass es in der Regel immer mehrere Wahlgänge gibt in der Evangelischen Kirche. Sowohl Herr Gern als auch ich hatten uns darauf eingestellt, dass erst heute entschieden wird. Ich habe, nachdem ich erfahren habe, aus welchen Gründen er seine Kandidatur zurückgenommen hat nach dem ersten Wahlausgang, wirklich menschlich zutiefst Verständnis dafür, weil es eine hohe innere Bindung gab, in einer bestimmten Situation sich zu der Aufgabe zu bekennen, in der er jetzt tätig ist. Und das verdient höchsten Respekt.



domradio.de: Wie verstehen sie ihr neues Amt als Bischof von Deutschlands größter evangelischen-lutherschen Landeskirche in Hannover? Welche Akzente wollen sie zukünftig setzen?

Meister: Wenn jemand neu in ein Umfeld kommt, wenn jemand neu als  Landesbischof in eine Kirche kommt, in der er nicht aufgewachsen ist, dann ist das erste Gebot: Besuchen, Menschen an den unterschiedlichsten Stellen, die hier Kirche leben.



Das Gespräch führte Simone Bredel, hören Sie es in voller Länge nach.