Limburger Bischof wehrt sich gegen Kritik an seiner Amtsführung

"Erschreckend und diffamierend"

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wehrt sich gegen Kritik an seiner Amtsführung. Dass er eigenmächtig handle und Gremien übergehe, treffe nicht zu, sagte Tebartz-van Elst der "Rhein-Zeitung" in Lahnstein. Die Vorwürfe empfindet er als "erschreckend und diffamierend".

 (DR)

"Seit ich Bischof bin, haben wir die Kommunikation noch weiter ausgebaut, es gibt regelmäßige Treffen der Priester, aber auch von Pastoralreferenten und Laien, die in der Kirche engagiert sind", sagte er. Er folge den Empfehlungen von Gremien in 90 Prozent der Fälle, nur in einem Fall bezüglich der Seelsorge in Pfarreien durch Pfarrbeauftragte ohne Priesterweihe habe er anders entschieden. Das Bistum Speyer habe in diesem Punkt jüngst genauso entschieden, sagte er. "Ich habe nun einmal die Verantwortung für das Ganze, und es wäre unverantwortlich gewesen, hier anders zu entscheiden", sagte der Bischof weiter.



Die Vorwürfe, auch was seinen angeblich überdimensionierten Dienstwagen angehe, finde er "erschreckend und diffamierend", sagte der Bischof der Zeitung weiter. Den Wagen habe er von seinem Vorgänger übernommen, darin arbeite er. Dem gleichen Zweck werde die geplante Bischofsresidenz mit Kapelle am Limburger Domberg dienen, die für Tebartz-van Elsts Kritiker zu teuer in Zeiten klammer Kassen ausfällt. Noch kenne keiner die Kosten, sagte Tebartz-van Elst. Ihm selbst werde nur eine 100 Quadratmeter große Wohnung zustehen, woanders fielen Bischofsresidenzen viel größer aus. "Ich baue mir da auch kein Schloss fürs Privatvergnügen", versicherte der Bischof. Ihm stehe nach der Fertigstellung ein 100 Quadratmeter großes Appartement zur Verfügung.



Brandbrief "gab es nie"

Zuletzt sorgte ein sogenannter Brandbrief von Priestern für Unruhe in dem Bistum. Zu dem "Brandbrief" erklärte Tebartz-van Elst: "Den gab es nie". Ein Pfarrer aus dem Bistum habe seine Gedanken aufgeschrieben. Nach einem Bericht der "Wetzlarer Neuen Zeitung" hatten im Bistum Limburg mehrere Priester mit Bischof Tebartz-van Elst abgerechnet und ihm "klerikaler Dünkel", "Abtauchen der Kirchenleute", "selbstverliebte Rituale" und Missachtung von Engagierten vorgeworfen. Hinter dem Schreiben stehen der Zeitung zufolge zehn Pfarrer, weitere zehn Priester hätten ihre Zustimmung zu dem Inhalt kundgetan.



Franz-Peter Tebartz-van Elst steht seit drei Jahren dem Bistum von Limburg vor. Der heute 51-Jährige folgte dem überaus beliebten Bischof Franz Kamphaus.