Kardinal Marx will dauerhaft in München bleiben

Keine Sehnsucht nach Rom

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist wieder zu Hause. Kultusminister Ludwig Spaenle und zwei in Trachten gekleidete Kinder aus dem Chiemgau empfingen ihn am Dienstag am Flughafen. Spaenle nannte es eine Auszeichnung, dass sich die Erzdiözese München-Freising bereits zum zehnten Mal über einen Kardinal freuen könne.

 (DR)

Am Grab des Bistumspatrons Korbinian auf dem Freisinger Domberg äußerte Marx den Wunsch, in München zu bleiben, und erbat für seinen bischöflichen Dienst den Beistand des Heiligen. Die Sehnsucht nach Rom sei nicht so stark, dass er nicht doch lieber in der Erzdiözese München-Freising bleibe, erläuterte er später. Zuvor hatte ihm Freisings Oberbürgermeister Dieter Thalhammer (SPD) dafür gedankt, dass Marx wie vor zweieinhalb Jahren bei seiner Einführung als Erzbischof erneut zuerst nach Freising gekommen sei.



Marx bedankte sich dafür, dass ihn eine so große Delegation aus Bayern nach Rom begleitet habe. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der am Konsistorium teilgenommen hatte, sprach von einem eindrucksvollen Erlebnis, bei dem die Weltkirche gut wahrzunehmen gewesen sei.



In seiner Ansprache vor der Frauenkirche erinnerte Marx daran, dass die Kirche keine einfachen Monate hinter sich habe. Auch in Zukunft werde es nicht einfach werden, "vielleicht auch nicht mit mir". Seinen Einsatz für die Erzdiözese wolle er nach der Kardinalsernennung nun noch einmal verstärken.



Der Erzbischof war am Samstag, dem Namenstag des Korbinian, mit weiteren 23 katholischen Würdenträgern in den Kardinalsstand erhoben worden. Auch seine noch im Bau befindliche Titelkirche im römischen Vorort Infernetto trägt den Namen des Münchner Bistumspatrons.