Im polnischen Swiebodzin wird die größte Christusstatue der Welt geweiht

36 Meter mit Krone

Bislang war die Christusstatue im bolivianischen Cochabamba Rekordhalter: 34 Meter ohne Sockel. Der steinerne Jesus im westpolnischen Swiebodzin bringt noch mal zwei Meter mehr aufs Maßband. Vor der Einweihung am Christkönigfest zeigen sich allerdings nicht alle Polen begeistert von dem Bauwerk.

 (DR)

Die knapp 70 Kilometer östlich der deutschen Grenze gelegene Kleinstadt rechnet mit bis zu 20.000 Teilnehmern. Die Zeremonie leitet Kardinal Henryk Gulbinowicz, Alterzbischof von Wroclaw (Breslau). Die 36 Meter hohe Jesusfigur war vor zwei Wochen auf einem außerhalb der Stadt eigens aufgeschütteten 16 Meter hohen Hügel fertiggestellt worden.



Die katholische Kirche feiert an dem Tag das Christkönigfest. Die Messe zelebrieren neben Gulbinowicz der Stettiner Erzbischof Andrzej Dziega und Ortsbischof Stefan Regmunt. Bauherr der bis auf die goldene Krone weißen Figur ist Prälat Sylwester Zawadzki. Im Jahr 2000 hatte er die Idee zu einem mit Spendengeldern finanzierten Denkmal, als der damalige Ortsbischof Adam Dyczkowski Swiebodzin unter den Schutz des Christkönigs stellte. Die Jesusfigur ist sechs Meter höher als die Christusstatue im brasilianischen Rio de Janeiro, die ohne Sockel 30 Meter misst. Das Pendant im bolivianischen Cochabamba - bislang der Rekordhalter - kommt ohne Unterbau auf 34 Meter.



Unterdessen stellten Wissenschaftler der Universität Zielona Gora (Grünberg) fest, dass die 440 Tonnen schwere Statue von Swiebodzin auch einem Hurrikan standhalten könne. Kritiker hatten zuvor erklärt, bei einem Sturm drohe die Figur einzustürzen. Ein Teil der polnischen Katholiken hält das riesige Bauwerk für grotesk. Der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Jozef Kloch, wollte die Christusstatue nicht kommentieren. Es handele sich um eine "lokale Angelegenheit".