Bayerische Bischöfe fordern zum Abschluss ihres Treffens PID-Verbot

Lückenschluss gefordert

Die bayerischen Bischöfe sind für ein generelles Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID). Der Gesetzgeber müsse die Lücke im Schutz des ungeborenen Lebens schließen, die das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aufgezeigt habe, so Erzbischof Marx zum Abschluss der Vollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz.

 (DR)

Die Bischöfe wüssten sich in dieser Frage im Einklang mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Insofern gebe es im Freistaat eine gemeinsame christliche Haltung zur PID.



Fachstelle zur "Prävention sexueller Gewalt"

Bei dem Treffen beschlossen die Bischöfe zugleich die Einrichtung einer Fachstelle zur "Prävention sexueller Gewalt". Sie soll bei der Landesstelle für Katholische Jugendarbeit in Bayern angesiedelt sein. Zu den Aufgaben zählen Fortbildungen und die Pflege eines Netzwerks von Ansprechpartnern in kirchlichen Verbänden und Diözesen, aber auch mit Fachkräften von Jugendämtern und Polizei.



Marx plädierte in diesem Zusammenhang für eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchsskandals etwa mit Blick auf ein Täterprofil. Dies wäre ein wichtiger Dienst für die gesamte Gesellschaft, da es sich beim sexuellen Missbrauch um ein verbreitetes Problem handle.



Marx: Es geht der Kirche nicht um Verschleierung

Es gehe der Kirche nicht um Verschleierung, betonte Marx. Doch die Aktenlage sei lückenhaft, viele Täter seien bereits verstorben. Daher sei es wichtig, genaue Untersuchungen anzustellen und "glaubwürdige und wahrheitsgetreue" Ergebnisse zu den vergangenen 60 Jahren zu liefern. Marx sagte zugleich, dass ihn die Fälle sexuellen Missbrauchs weiterhin belasteten.