Kirchen kritisieren verkaufsoffenen Sonntag

Shoppen am Reformationstag

Die Düsseldorfer Kirchen kritisieren den verkaufsoffenen Sonntag an diesem Wochenende. In einem Beschwerdebrief an Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen reagierten die Evangelische und Katholische Kirche "mit Empörung und Unverständnis" auf die Sonntagsöffnung am Reformationstag.

 (DR)

Da am Sonntag besondere Gottesdienste und eine zentrale Reformationsfeier geplant seien, fühlten sich insbesondere die Mitglieder der Evangelischen Kirche "in ihren religiösen Gefühlen verletzt", hieß es. Eine gleichzeitige Ladenöffnung im Düsseldorfer Stadtgebiet sei eine "geistlose und die kulturelle Substanz unserer Stadt nicht vertretbare Entscheidung".



Schlechtes Zeichen für die Werteorientierung

Nach Ansicht der Kirchenvertreter orientiert sich die Düsseldorfer Stadtverwaltung zu sehr am Konsumverhalten der Menschen. Durch die Ladenöffnung werde der Reformationstag als "ein Tag des Umsatzes und des Kommerzes" gesehen. Stattdessen müsse der gesetzlich geschützte arbeitsfreie Sonntag als ein hohes Gut betrachtet werden und dürfe nicht geopfert werden. Alles andere sei "ein schlechtes öffentliches Zeichen für die Werteorientierung unseres Gemeinwesens".