Zehntausende Menschen protestieren gegen Politik der Bundesregierung

Großdemo gegen Atomkraft

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Berlin gegen die Atompolitik der Bundesregierung demonstriert. Ein Protestzug führte rund um das Regierungsviertel und wurde von Traktoren aus dem niedersächsischen Wendland angeführt, wo Landwirte seit Jahrzehnten gegen das Atommülllager Gorleben protestieren.

 (DR)

Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration friedlich. An dem Protest gegen längere Laufzeiten für Atomkraftwerke nahmen auch Oppositionspolitiker wie der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, teil.



Die Demonstration stand unter dem Titel "Atomkraft: Schluss jetzt!". Sie wurde unter anderem vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), den Naturfreunden Deutschlands, der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt" und dem Kampagnennetzwerk "campact" organisiert. Der Widerstand gegen die Atompläne der Bundesregierung komme aus allen Schichten der Gesellschaft, erklärten die Veranstalter zum Abschluss der Demonstration. Die schwarz-gelbe Regierungskoalition habe sich mit ihrem Atomdeal "gehörig die Finger verbrannt". In der Atompolitik sei noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.



Neben Demonstranten aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligte sich auch die Berliner Party- und Clubszene an den Protesten. Nachdem am Donnerstagabend die Abschlusskundgebung auf der Grünfläche vor dem Reichstag durch das Verwaltungsgericht Berlin untersagt worden war, fand sie am Hauptbahnhof statt.