Katholikenforum ruft zum Widerstand gegen Zeitgeist auf

Keine Angst vor Blessuren

Zum Abschluss des zehnten Kongresses "Freude am Glauben" hat das Forum Deutscher Katholiken dazu aufgerufen, die Kirche zu verteidigen und dabei "soziale Blessuren" nicht zu scheuen. Angesichts eines dramatischen Verfalls katholischen Glaubens und christlicher Leitkultur in Deutschland gelte es, die Fähigkeit zum christlichen Zeugnis zu erneuern.

 (DR)

Das betont das Katholikenforum in einer Erklärung, die am Sonntag in Fulda verabschiedet wurde. Das dreitägige Treffen zählte nach Angaben des Forums rund 1.600 Teilnehmer. In der Resolution heißt es mit Blick auf Christen: "Geht nicht konform mit dem Geist dieser Zeit! Leistet Widerstand gegen alle Versuche, die Kirche aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen und unseren Glauben zu diskreditieren! Schart euch um den Felsen Petri!" Je mehr Zivilcourage Christen heute übten, desto weniger leidensbereite Zeugen werde die Kirche künftig in Deutschland brauchen.



Die jährlichen "Freude am Glauben"-Kongresse werden veranstaltet vom Forum Deutscher Katholiken. Es versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken. Die Organisation wurde vor zehn Jahren in Fulda gegründet und hat ihren Sitz im bayerischen Kaufering. Der Kongress in diesem Jahr hatte das Leitwort "Die Kirche - Dienerin der Wahrheit und Zeichen des Widerspruchs". Dem Schlussgottesdienst im Fuldaer Dom stand der Präfekt der vatikanischen Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, vor.



Im Eröffnungsgottesdienst hatte der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen insbesondere mit Blick auf den Missbrauchsskandal die Katholiken aufgerufen, treu zur Kirche zu stehen. Am Samstag verabschiedete der Kongress eine Resolution, in der zu mehr Solidarität mit verfolgten Christen in aller Welt aufgerufen wird. Von einem "erbitterten Kampf" gegen das Christentum und die christliche Ethik in westlichen Gesellschaften sprach der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Christen müssten mit polemischer Kritik, vielleicht auch mit beruflichen und gesellschaftlichen Zurücksetzungen rechnen. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst rief zum "Mut zur Mission" auf. Er betonte, die wesentliche Voraussetzung missionarischer Attraktivität sei die Freude am Glauben.