Kardinal Meisner sieht "erbitterten Kampf" gegen Christentum

Getrübte "Freude am Glauben"

Einen "erbitterten Kampf" gegen das Christentum und die christliche Ethik in westlichen Gesellschaften sieht der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Christen müssten mit polemischer Kritik, vielleicht auch mit beruflichen und gesellschaftlichen Zurücksetzungen rechnen.

 (DR)

Das sagte Meisner am Samstag (28.08.2010) in Fulda beim diesjährigen Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken. Der Kardinal sprach von einer "gesellschaftlichen Verfolgung".



Meisner hatte seine Ausführungen mit dem Bibelwort "Haben sie mich verfolgt, werden sie auch euch verfolgen" überschrieben. Christen seien die am meisten unterdrückte Religionsgemeinschaft der Welt, sagte der Kardinal. Er führte aus, dem Christentum sei Verfolgung "eingestiftet", weil es Gott die alleinige Priorität einräume, und die Kirche sei von vornherein als ein Zeichen des Widerspruchs konzipiert, weil sie nicht den Menschen nach dem Mund rede, sondern Gott. Mit Blick auf den Missbrauchsskandal äußerte Meisner, es gebe auch einen berechtigten Widerspruch seitens der Welt. Er rief die Katholiken auf, alle Kräfte dafür einzusetzen, "dass der Widerspruch der Welt uns unberechtigt trifft".



Resolution für verfolgte Christen

In einer von den Teilnehmern seines Kongresses verabschiedeten Resolution forderte das Forum Deutscher Katholiken mehr Einsatz für verfolgte Christen in aller Welt. Es rief "die Bischöfe, Priester und Ordensgemeinschaften sowie alle Christen unseres Landes dazu auf, sich verstärkt und anhaltend mit den verfolgten Glaubensgeschwistern solidarisch zu zeigen".



An die Politiker appellierte das Forum, sich auf politischem und diplomatischem Weg mit Nachdruck für eine Verbesserung der Situation verfolgter Minderheiten in anderen Ländern einzusetzen, "namentlich der besonders stark betroffenen christlichen Minderheiten". Die Situation von Christen sei in vielen Ländern unsicher und prekär, vor allem in Ländern mit muslimischer Mehrheit, in denen das islamische Recht praktiziert werde, so das Katholikenforum. Es versteht sich als ein lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken.