Muslimischer Fastenmonat beginnt

Ramadan und TV-Aktion

Für Muslime hat am Mittwoch der Ramadan begonnen. Während des Fastenmonats sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang vor allem auf Essen und Trinken zu verzichten. Ein TV-Sender wendet sich in diesem Jahr in besonderer Weise seinem muslimischen Publikum zu.

 (DR)

Der Fernsehsender RTL II sendet jeweils zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in seinem Programm einen optischen Hinweis zum Beginn und Ende des täglichen Fastens. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland würdigte die Aktion des Senders als "ein Zeichen für die gelungene Integration" in Deutschland.

Erkenntnisse dazu, wie hoch der Anteil muslimischer Zuschauer bei RTL II ist, gibt es nach Angaben eines Sendersprechers nicht. RTL II wolle mit den Ramadan-Hinweisen nicht nur Muslime erreichen. Es gehe auch darum, andere Zuschauer für das Thema zu sensibilisieren.

Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider sagte an die 1,3 Millionen Muslime in NRW gewandt. "Der Ramadan gehört mittlerweile zu den religiösen Festzeiten, die in unserem Kalender ihren festen Platz haben." Der Islam sei Teil der Gesellschaft. Knapp die Hälfte aller Muslime hierzulande habe die deutsche Staatsangehörigkeit.

Hintergrund
Im Ramadan sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang vor allem auf Essen und Trinken zu verzichten. Abends endet das Fasten mit einem festlichen Mahl, dem Iftar. Ausgenommen von der Fastenvorschrift sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. Am 9. September folgt das Fest des Fastenbrechens.  

Der Ramadan beginnt und endet, wenn die Mondsichel nach Neumond erstmals wieder sichtbar ist. Das kann von Land zu Land variieren. Entsprechend kann der Ramadan einen Tag früher oder später beginnen. In Deutschland haben sich die im Koordinierungsrat zusammengeschlossenen islamischen Dachverbände auf einen einheitlichen Zeitrahmen verständigt.  

Weltweit gibt es etwa eine Milliarde Muslime. In Deutschland leben einer Studie des Bundesinnenministeriums zufolge zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime. Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung werden besonders angestrebt. Muslime entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige.