Raubbau an der Natur gefährdet Ureinwohner

Tag der indigenen Völker

Der Raubbau an der Natur und der Klimawandel gefährden nach Ansicht von Menschenrechtlern das Überleben von Ureinwohnern weltweit. Heute wird der "Internationale Tag der indigenen Völker" begangen. Weltweit sind rund 350 Millionen Menschen Angehörige von Urvölkern.

 (DR)

«Vielfach wird ihr Trinkwasser durch Bergbauprojekte verseucht, oder sie haben nicht genug Land, um ihre Gemeinschaften mit Jagd, Fischfang oder Anbau von Nahrung durchzubringen», sagte Ivonne Bangert von der «Gesellschaft für bedrohte Völker» in einem epd-Gespräch.

«Indigene Völker sind in ihrer Lebensweise besonders abhängig von einer intakten Natur», sagte Bangert. So bedrohe der Klimawandel die rund 32.000 Kuna-Indianer auf den San-Blas-Inseln vor der Nordostküste Panamas. Viele der 360 Inseln ragen nur einen Meter aus dem Meer heraus. «Schon gefährden immer wiederkehrende Überschwemmungen den Anbau von Kokosnüssen - eine wichtige Einnahmequelle der Kuna», sagte Bangert. Es würden bereits Pläne für die Umsiedlung aufs Festland entwickelt.

Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker dokumentierte Dutzende von Fällen, in denen Ureinwohner sich durch Bergbau, Abholzung oder Staudämme bedroht sehen. Betroffen sei unter anderem Brasilien: «Präsident Lula da Silva hat sich zwar die Reduzierung der Armut auf seine Fahnen geschrieben, offenbar aber auf Kosten der indigenen Bevölkerung», sagte Bangert. So werde der geplante Belo-Monte-Staudamm im Xingu-Becken viele Indianer ihrer Jagd- und Fischgründe berauben.