Die Ministrantenreise in Rom zwischen Papsttreffen und Seifenblasen

Wenn die Wallfahrt zum Happening wird

Papst Benedikt XVI. wird heute rund 53.000 Ministranten aus aller Welt treffen. Bereits am Dienstag stand als erster Höhepunkt eine Gebetswache auf dem Petersplatz auf dem Programm. Davor überraschten die Messdiener aus Freiburg Rom mit einem Seifenblasen-Meer.

 (DR)

Auf der römischen Piazza Navona haben Freiburger Ministranten eine gigantische Seifenblasenwolke aufsteigen lassen. Mehrere Tausend Teilnehmer der internationalen Messdienerwallfahrt versammelten sich am Dienstagnachmittag zu der bis zuletzt geheimgehaltenen Aktion, die bei Passanten Verwunderung und Staunen auslöste.

Sinn der Kundgebung war, «gemeinsam spontan etwas zu machen und die Gedanken in den Himmel aufsteigen zu lassen», wie Dominik Schäfer vom Organisationsteam der Freiburger Messdiener der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. An dem Happening beteiligten sich nach seiner Schätzung rund 6.000 der insgesamt 11.000 Freiburger Ministranten, die sich derzeit in Rom aufhalten.

Die Betreuer hätten die Jugendlichen zuvor angehalten, den Müll nach der Seifenblasenaktion ordentlich zu entsorgen. «Wir haben die Piazza Navona nicht verwüstet hinterlassen», versicherte Schäfer. Roms Ordnungshüter nahmen die ungewöhnliche Initiative gelassen. Bislang seien keinerlei Probleme mit den 53.000 Teilnehmern des internationalen Treffens bekanntgeworden, sagte eine Sprecherin der römischen Polizeibehörden.

Abendgebet im Vatikan
Mit einem Nachmittag der Begegnung auf dem Petersplatz hatte zuvor die internationale Ministrantenwallfahrt in Rom ihren ersten Höhepunkt erreicht. Mehr als 50.000 Mädchen und Jungen aus 17 Nationen fanden sich am Dienstag zu einem Animationsprogramm vor dem Petersdom zusammen. Die Veranstaltung mündete am frühen Abend in einen Gebetsgottesdienst unter Leitung des Basler Weihbischofs Martin Gächter, Präsident des organisierenden Ministrantenverbands CIM.

Papst Benedikt XVI., der sich derzeit an seinem Sommersitz in Castelgandolfo aufhält, nahm an dem Abendgebet nicht teil. Er wollte am Mittwochvormittag zu einer gemeinsamen Generalaudienz mit den Messdienern in den Vatikan reisen. Zu der etwa alle fünf Jahre stattfindenden Wallfahrt hatten sich nach Veranstalterangaben 53.000 Jugendliche angemeldet, darunter 45.000 aus Deutschland, 3.000 aus Österreich und 800 aus der Schweiz.

Musik- und Jonglagedarbietungen stimmten die jungen Pilger auf das spirituelle Programm ein. Im Mittelpunkt der Begegnung stand die Gestalt des Märtyrers und Ministranten-Schutzheiligen Tarcisius. Für die zehnte internationale Wallfahrt hatte der Schweizer Künstler Bernhard Lang eine eigene Tarcisius-Statue geschaffen. Die knapp fünf Meter hohe und fünf Tonnen schwere Bronzefigur befindet sich seit Montag vor dem Petersdom und soll am Mittwoch von Benedikt XVI. gesegnet werden. Nach Abschluss des Treffens erhält sie ihren endgültigen Aufstellungsort bei der Calixtus-Katakombe an der antiken Via Appia.

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