Die Hilfe für die Opfer der Flut läuft an

Zelte, Trinkwasser und Medizin für Pakistan

Schmutziges Wasser, Meldungen über Ausbruch von Cholera - die Lage in Pakistan bleibt dramatisch. "Und sie wird sich weiter verschlimmern", warnt Reinhard Würkner von Caritas International gegenüber domradio.de. Das katholische Hilfswerk hat gemeinsam mit anderen den Kampf mit den Folgen der Überschwemmungen begonnen.

 (DR)

Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, stellt für die Nothilfe in der Region Punjab 50.000 Euro zur Verfügung und ruft zu Spenden für die Opfer der Überschwemmungen auf. Die Katastrophenhelfer der Caritas Pakistan versorgen 1.300 besonders schwer betroffene Familien mit Nothilfen wie Lebensmitteln, Zelten und Hygieneartikeln; Zur Zeit werden etwa 3.000 Verletzte oder auf ärztliche Hilfe angewiesene Patienten vom Caritas-Gesundheitsteam medizinisch versorgt.

Die US-Regierung begann mit dem Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft. Rund 27.000 Menschen waren am Montag immer von Wassermassen eingeschlossen. Es wird vermutet, dass insgesamt 1,5 Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen sind. Pakistan setzt die Armee ein, um Menschen aus abgeschnittenen Gebieten zu retten. Hilfswerke warnen vor dem Ausbruch von Epidemien. Es wird mit weiteren Regenfällen gerechnet.

Durch die Fluten starben nach Angaben des britischen Senders BBC vom Montag mindestens 1.100 Menschen. Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickten Beileidsschreiben an die pakistanische Regierung. Wulff sicherte die Hilfe Deutschlands zu. Merkel sprach Regierungschef Jusuf Raza Gilani ihr tiefes Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer aus und wünschte den Verletzten baldige Genesung. Die Bundesregierung verdoppelte am Wochenende ihre Hilfszusage auf eine Million Euro.

Notlazarette im Swat-Tal
UNICEF richtete über eine Partnerorganisation neun Notlazarette im Swat-Tal ein, wie das UN-Kinderhilfswerk in Köln mitteilte. Zugleich werde für sauberes Trinkwasser gesorgt, um die Gefahr von Epidemien zu verringern. Die kirchlichen Hilfswerke Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe stellten jeweils 50.000 Euro Soforthilfe für Lebensmittel, Zelte, Hygieneartikel und Medizin zur Verfügung.

Die Fluten trafen im Swat-Tal vor allem eine sehr arme Bevölkerung. 2009 waren 2,3 Millionen Menschen vor Kämpfen zwischen der Armee und den Taliban geflohen. Jetzt kehrten sie zurück und versuchten gerade, sich wieder eine Existenz aufzubauen, als die Fluten kamen.

Die Kindernothilfe stellte 30.000 Euro für die Notversorgung bereit. Der Leiter einer Partnerorganisation, Benjamin Schaeffer, berichtete aus Peshawar, die Menschen hätten sich mit Planen auf höhere Gebiete der Stadt begeben, auch auf den Autobahn-Damm.

Das Welternährungsprogramm (WFP) begann mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an 35.000 Familien. Das Flutwasser habe erheblichen Schaden an den Lagerhallen des WFP in Pakistan verursacht, in denen Vorräte für Hilfseinsätze in Pakistan und Afghanistan aufbewahrt werden, teilte die Organisation mit. Das Welternährungsprogramm unterstützt bereits mehr als 3,7 Millionen Menschen im Nordwesten Pakistans mit Notrationen, darunter viele Flüchtlinge und Vertriebene. Um die Hilfe fortzuführen und ausweiten zu können, würden mehr Mittel von der Staatengemeinschaft benötigt, hieß es.